Zürich (awp) - Die Schweizer Aktienbörse knüpft am Dienstag an den Positivtrend vom späten Vortagesgeschäft an und legt auf breiter Front zu. Für Auftrieb sorgen laut Händlern positive Vorgaben aus den USA und Japan sowie starke Unternehmensergebnisse. Dadurch habe sich die Anlegerstimmung verbessert und auch die weitere Entwicklung der Bilanzsaison werde optimistisch eingeschätzt. "Die Berichte waren bisher sehr vielversprechend", kommentiert ein Händler. Auch in den USA seien die Abschlüsse meist besser als erwartet ausgefallen. Daher wetteten die Investoren darauf, dass die grossen US-Technologiefirmen, die diese Tage ihre Zahlen präsentieren, die Erwartungen ebenfalls übererfüllen. "Das würde für zusätzlichen Schub sorgen", sagt ein Händler.

Getrübt werden könnte die Stimmung allerdings, wenn sich Inflationssorgen und Lieferkettenprobleme weiter manifestieren sollten und sich in tieferen Ergebnisprognosen niederschlagen würden, sagt ein Händler. Zudem sorgten steigende Coronainfektionen in vielen Ländern wieder für Verunsicherung. Zudem bleibe die Geldpolitik der US-Notenbank und der Europäischen Zentralbank im Fokus, heisst es weiter. Daher werde auch der kommende Donnerstag grosse Beachtung finden: Neben der Zinsentscheidung der EZB werden auch Wachstumszahlen aus USA und die Inflation aus der Eurozone veröffentlicht.

Der Leitindex SMI steigt bis um 11.00 Uhr um 0,51 Prozent auf 12'115,63 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, gewinnt 0,53 Prozent auf 1966,91 und der breite SPI 0,53 Prozent auf 15'618,30 Zähler. Bei den 30 SLI-Werten gibt es 26 Gewinner und zwei Verlierer. Zwei (Vifor und ABB) sind unverändert. Bis auf die Aktien der Unternehmen, die über ihr Geschäft orientiert haben, verlaufe das Geschäft eher ruhig, sagt ein Händler.

Massiv unter Druck stehen Logitech (-5,8%). Der Computerzubehörhersteller hat den Umsatz im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2021/22 um 4 Prozent gesteigert. Dagegen ging der Gewinn wegen höherer Kosten zurück. Operativ hat Logitech die Erwartungen der Analysten zwar übertroffen. Bemängelt werde die Bruttomarge und ein konservativer Umsatzausblick. "Es ist wie meistens, Logitech steigen vor den Zahlen und geraten danach unter Druck", sagt ein Marktbeobachter.

Dagegen sind die Aktien von UBS und Novartis, die mit ihren Bilanzen geglänzt hätten, fester. Sie geben aber im Verlauf die Führung bei den Blue Chips ab. Das dritte Quartal ist beim Pharmakonzern Novartis (+0,8%) umsatzmässig wie erwartet verlaufen. Vor allem auf Gewinnseite sei aber eine positive Überraschung gelungen. Noch grösseres Interesse zieht allerdings die strategische Überprüfung der Generika-Sparte Sandoz auf sich, die der Konzern ebenfalls ankündigte. "Das weckt die Fantasien", sagt ein Händler.

Bei UBS (+1,0%) wird vor allem der starke Gewinn hervorgehoben. Die Grossbank hat im dritten Quartal erneut von den günstigen Marktbedingungen und der zumeist positiven Anlegerstimmung profitiert und die bereits starken Vorjahreswerte sowie auch die Erwartungen des Marktes klar übertroffen.

Stärkere Kursgewinne verbuchen im SLI die Anteile von AMS (+2,3%) und Temenos (+1,4%), die von der positiven Entwicklung der US-Technologiebörse profitierten, heisst es am Markt.

Gesucht sind zudem die Anteile der Versicherungen Swiss Re, Swiss Life und Zurich mit Gewinnen 2,1 bis 1,2 Prozent. Auch Aktien zyklischer Firmen, deren Ergebnisse noch nicht veröffentlicht wurden, wie Richemont, Adecco , Holcim und Geberit sind gefragt, wie Kursanstiege zwischen 1,2 und 0,8 Prozent zeigen. Die Aktien der CS, deren Ergebnis ebenfalls noch aussteht, gewinnen 0,4 Prozent.

Am breiten Markt geben SIG Combibloc nach Zahlen um 4,6 Prozent nach, während Bucher (+1,8%) zulegen können. Idorsia (+1,3%) drehen im Verlauf in die Gewinnzone.

Gesucht sind Kuros (+6,7%). Die Biotechfirma hat die Umsätze mit seinem Schlüsselprodukt MagnetOS in den USA markant gesteigert.

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