Zürich (awp) - Die Schweizer Aktienbörse tendiert am Mittwochvormittag klar fester. Damit setzt der Markt die Aufholjagd nach dem Kursrutsch der Vorwoche fort. Mit dem Rückenwind positiver US-Vorgaben und dank eines starken Quartalsberichts der Grossbank UBS kann der Leitindex SMI gar die Marke von 12'000 Punkten zurückgewinnen. Zudem wird die Stimmung noch durch weitere Unternehmensergebnisse aufgehellt. Dazu zählt mit Straumann noch ein Vertreter aus dem Blue-Chip-Bereich, dessen Ergebnisse über den Erwartungen ausgefallen sind.
An den US-Börsen hatte am Dienstag die Hoffnung auf baldige Zinssenkungen durch die Notenbank Fed neuen Schwung erhalten, nachdem die Produzentenpreise für Juli nicht ganz so deutlich gestiegen waren wie erwartet. Damit könnten die US-Konsumentenpreise, die um 14.30 Uhr heute veröffentlicht werden, ebenfalls niedriger ausfallen als gedacht, heisst es am Markt. Dies wiederum bestärkt Anleger darin, für September mit einer Leitzinssenkung zu rechnen. Die Märkte reagierten aber sehr sensibel, wenn die Konjunkturzahlen enttäuschen, warnen die UBS-Analysten. Denn nach wie vor suchten die Anleger nach Anzeichen, dass das US-Wirtschaftswachstum allzu abrupt abbremst wurde und das Fed mit der Zinssenkung zu lange gewartet habe. "Trotzdem rechnen wir nach wie vor mit einer sanften Landung der US-Wirtschaft, was ein positives Umfeld für Risikoanlagen schaffe", schreibt die Grossbank in ihrem täglichen Kommentar.
Der Leitindex SMI steigt bis um 11.10 Uhr um 0,69 Prozent auf bei 12'010,96 Punkte. Der SLI, der die 30 wichtigsten Titel umfasst, rückt um 0,95 Prozent vor auf 1943,33 und der breiter gefasste SPI 0,78 Prozent auf 15'983,43 Zähler. 27 SLI-Werte legen zu und einzig Roche Inhaber und GS sind eine Spur leichter. Lonza sind unverändert.
Sollten die US-Inflationsdaten heute nicht enttäuschen, könnte der SMI noch über den Widerstand bei 12'050/77 hinaus zulegen, heisst es bei BNP Paribas. Gegen unten trifft der SMI erst in der Gegend von 11'800 Punkten auf Unterstützung.
Im Fokus stehen bei den einzelnen Blue Chips UBS (+2,8%), die von Käufen nach einem überraschend starken Ergebnis profitieren. Trotz Aufwendungen für die Integration der Credit Suisse erzielte die Bank einen Reingewinn von 1,14 Milliarden Dollar. Damit wurden etwa beim bereinigten Vorsteuergewinn, dem Vorsteuergewinn wie auch dem Konzernergebnis die Analystenschätzungen teils deutlich übertroffen. Ferner kommt auch die Kostenentwicklung und der Start eines Aktienrückkaufs gut an. Zudem konnte UBS weitere Neugelder anziehen.
Einen starken Kurssprung vollführen Straumann (+12%). Auch hier findet das Ergebnis bei den Anlegern hohen Anklang. Der Dentaltechniker hat die Markterwartungen übertroffen und nun die Ziele angehoben. Zudem soll die defizitäre Tochter DrSmile verkauft werden. Diese habe das Wachstum und die Rentabilität erheblich belastet.
Die Aktien von Sika (+1,4%) setzen die Erholung nach dem jüngsten Kursrutsch fort. "Wir haben dafür aber noch einen gewissen Weg vor uns", meint ein Händler.
Auch Swatch (+1,2% auf 183,80 Fr.) und Richemont (+1,5%) machen weitere Fortschritte. Dabei hatte sich die als "total überverkauft" geltende Swatch-Aktie während der Kurskorrektur besser als viele andere Titel gehalten.
Weit oben in der Rangliste stehen noch Sonova, Alcon, Julius Bär sowie die zyklischen Holcim, ABB, Kühne+ Nagel und VAT mit einem Kursplus von mehr als einem Prozent.
Am unteren Ende der Rangliste sind die als defensiv eingestuften Anteile von Roche (Inh. -0,7%/GS -0,6%), Lonza (unv.), Lindt & Sprüngli (+0,1%) und Sandoz (+0,4%) zu finden.
Auf den hinteren Rängen fallen die Aktien von Swiss Steel (+5,2%), Schweiter (+2,8%) und Montana Aerospace (+0,1%) nach Zahlen mit festeren Kursen auf.
Dagegen geben die Aktien der Kantonalbanken aus Bern (-0,9%) und St. Gallen (-0,5%) sowie Orascom (-1,6%) ebenfalls nach Zahlen nach.
pre/rw