Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt startet mit Gewinnen in die neue Woche. Die Stimmung habe sich weiter aufgehellt, heisst es am Markt. Merklich dazu beigetragen habe, dass es in den USA vermehrt Anzeichen einer nachlassenden Teuerung gegeben habe. Dies führte dazu, dass an der Wall Street die Kurse in der vergangenen Woche weiter zugelegten. Die Marktteilnehmer wetteten vermehrt darauf, dass die US-Notenbank Fed die Geldpolitik nun weniger stark als befürchtet straffen und damit auch die Konjunktur nicht abwürgen werde.

Dennoch wäre es wohl verfrüht, die Inflations-, Zins- und Konjunktursorgen bereits wieder ad acta zu legen, meint ein Ökonom. Auch die Credit Suisse rät zu mehr Vorsicht. Die positive Stimmung könne zwar weiter anhalten, doch dürfte das Ertragswachstum aufgrund der Verlangsamung der US-Wirtschaft nach unten revidiert werden, schreibt die Bank. Hinweise darauf werden in der neuen Woche wieder zuhauf erwartet. So werden in den USA die Detailhandelsumsätze, die Industrieproduktion und Daten vom Immobilienmarkt und am Mittwochabend zudem auch das Protokoll der jüngsten Fed-Sitzung veröffentlicht. Hierzulande erreicht die Bilanzsaison diese Woche mit fast 40 Firmenabschlüssen zudem noch einmal einen Höhepunkt. Dazu zählen auch die Bluechips Straumann (Dienstag), Swiss Life (Mittwoch) und Geberit (Donnerstag).

Der SMI notiert um 11.10 Uhr um 0,28 Prozent höher auf 11'158,93 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, steigt 0,27 Prozent auf 1743,66 und der breite SPI 0,35 Prozent auf 14'492,71 Zähler. Im SLI verbuchen 20 Titel Gewinne und neun einen Verlust. UBS sind derweil unverändert.

An der Spitze stehen die Wachstums- und Technologiewerte wie etwa Straumann (+1,9%). Die Aktien des Zahnimplantatherstellers profitierten von der positiven Vorgabe der US-Börse Nasdaq und von Käufen am Tag vor der Bilanzvorlage. Die Käufer wetteten auf gute Zahlen, heisst es am Markt.

Bei den Aktien von Kühne+Nagel (+1,5%) erwähnen Händler die intakten Aussichten. Auh seien die Papiere nach der starken Kurskorrektur wieder günstig. Dies gelte auch für Givaudan, Lonza, Sika, Geberit und Sonova, die zwischen 1,6 und 0,9 Prozent anziehen.

Gefragt sind aber auch Technologietitel wie VAT (+1,3%) und Temenos (+0,4%). Der Titel des Softwareherstellers war in der vergangenen Woche dank wieder aufgefrischter Übernahmespekulationen stark im Aufwind, bevor er am Freitag zu einer Konsolidierung ansetzte.

Als Stützen des Marktes erweisen sich zudem das Pharmaschwergewicht Novartis (+0,5%) und der Anteil des Lebensmittelriesen Nestlé (+0,6%). Bei Novartis dürfte die Erholung vom schwachen Vorwochenschluss stärker wiegen als der Forschungsrückschlag, den der Pharmakonzern mit dem Lungenkrebs-Kandidaten Canakinumab verbucht hat. Der Kandidat hat nicht wie erhofft dazu geführt, dass die Menschen länger leben, bevor die Krankheit zurückkehrt. Roche (+0,1%) geben dagegen frühe Gewinne fast zur Gänze wieder ab.

Die stärksten Einbussen verzeichnen die Aktien des Personalvermittlers Adecco (-1,7%). Auch die Titel von Rivale Randstad (-1,3%) stehen an der Euronext unter Druck.

Dahinter folgen der Versicherer Zurich (-1,1%) und eine bunte Mischung an Papieren, zusammengesetzt aus dem Techtitel AMS, dem Uhrenkonzern Swatch und den Banken CS und Julius Bär, die um 1,1 bis 0,3 Prozent nachgeben. Bei Zurich dürfte die Kurszielsenkung von Jeffries auf 450 von 470 Franken noch zusätzlich belasten.

Die Aktien von Swatch-Konkurrent Richemont (+0,04%) notieren gehalten. Der Luxusgüterkonzern stellt sich im Vorfeld der Generalversammlung weiterhin gegen die Forderungen des aktivistischen Investors Bluebell Capital Partners. Dieser fordert die Wahl des früheren, langjährigen Chefs des Konkurrenten Bulgari, Francesco Trapani, in den Verwaltungsrat des Konzerns.

Auf den hinteren Reihen legen IVF Hartmann um 4,3 Prozent zu. Schaffner (-0,6%) sind leichter und Elma unverändert - alle nach Zahlen.

pre/kw