Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt tritt am Mittwoch auf der Stelle. Die Anleger bleiben nach der jüngsten Rally vorsichtig und dehnen die jüngste Verschnaufpause damit aus. Wie bereits am Vortag greifen Investoren vor allem zu Industrie- und Finanzwerten. Dem hiesigen Börsenplatz gereicht damit seine defensive Ausrichtung zum Nachteil.

Händler erklären sich die risikofreundliche Stimmung mit der Hoffnung auf Neuigkeiten zum Thema Handelsstreit. Unterstützung kommt auch von Konjunkturdaten: So sind etwa die Auftragsdaten aus der deutschen Industrie besser als erwartet ausgefallen und in der Eurozone hat sich die Unternehmensstimmung deutlicher als erwartet aufgehellt. In den USA ist es ruhiger. Allerdings melden sich dort, wie auch in Europa, einige hochrangige Zentralbanker zu Wort.

Der SMI steht gegen 11 Uhr 0,07 Prozent tiefer bei 10'266,29 Punkten. Der die 30 wichtigsten Werte umfassende SLI sinkt um 0,09 Prozent auf 1'582,19 und der breite SPI um 0,13 Prozent auf 12'381,04 Zähler. Bei den 30 grössten Werten stehen 19 Verlierer 11 Gewinnern gegenüber.

Die UBS-Papiere ziehen um 1,0 Prozent an und setzen ihren jüngsten Lauf fort. Die Papiere bewegen sich seit Wochenbeginn aufwärts. Am vergangenen Samstag war ein wegweisendes Leiturteil des französischen Kassationshofs bekannt geworden. Demnach sollen französische Gerichte Bussen wegen Steuerbetrug auf Basis der tatsächlich hinterzogenen Steuern berechnen sollen und nicht auf Basis der hinterzogenen Vermögen.

Dahinter greifen die Anleger zu den ABB-Papieren (+0,9%). Der Industriekonzern führt derzeit in den USA einen Investorenanlass durch. Händler berichten von positiven Meldungen, die eintreffen würden. Durchs Band ist von "soliden" oder "überraschend positiven" Eindrücken die Rede. Und das Management habe das Wachstumspotenzial des neuen Kerngeschäfts glaubhaft dargelegt.

Gesucht sind auch Swisscom (+1,0%), Richemont (+0,4%) und Swatch (+0,2). Letzte weisen damit aber immer noch eine leicht negative Jahresperformance aus - als einziger SLI-Wert. Der Gesamtmarkt hat im Vergleich dazu in diesem Jahr um gut ein Fünftel zugelegt.

Die Aktien von AMS ziehen um 0,7 Prozent an. Laut Medienberichten wird der österreichische Sensorspezialist bereits heute die erwartete neue Offerte für den deutschen Lichttechnikkonzern Osram vorlegen.

Als Klotz am Bein erwiesen sich die Schwergewichte Novartis (-0,6%) und Roche (-0,2%), während Nestlé um 0,4 Prozent anziehen. Zu Aktien des Lebensmittelkonzerns und der beiden Pharmariesen greifen Investoren vor allem in Zeiten der Unsicherheit.

Swiss Life büssen 0,2 Prozent ein. Der Lebensversicherer hat in den ersten neun Monaten 2019 etwas weniger eingenommen, als Analysten erwartet hatten. Nun kommt es nach dem jüngsten Sturmlauf und einem Allzeithoch am Vortag zu moderaten Gewinnmitnahmen. Auch Swiss Re (-0,1%) und Zurich Insurance (-0,2%) profitieren nicht von positiven Zahlen des Mitbewerbers Hannover Rück.

Mit den Papieren des Schokoladeherstellers Barry Callebaut geht es um deutliche 3,7 Prozent nach unten. Der Konzern hat mit seinen Jahreszahlen die Erwartungen der Analysten leicht verfehlt. Auch hier gilt: Die Aktien haben im bisherigen Jahresverlauf um satte 36 Prozent zugelegt.

Nach Zahlen verkauft werden auch die Aktien des Vermögensverwalters Vontobel (-1,1%), während jene des Immobilienkonzerns Züblin (+2,3%) gefragt sind.

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