Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt zeigt sich am Donnerstagvormittag insgesamt wenig verändert. Nach einem kurzen Taucher in die Verlustzone steht der SMI mittlerweile wieder leicht im Plus. Eine bessere Performance verhindern insbesondere die schwachen Schwergewichte Nestlé und Roche, während Holcim nach einem grösseren Zukauf die Tabellenspitze markieren. In Marktkreisen wird der letzte Handelstag vor Weihnachten und vor der ebenfalls verkürzten Altjahreswoche als ruhig bezeichnet.

Für die anhaltend freundliche Stimmung vor dem Jahresende werden einerseits die besseren Daten zum Wirtschaftswachstum in den USA für das dritte Quartal verantwortlich gemacht, noch stärker aber die ermutigenden Signale zur Omikron-Variante. So sind etwa auch für die LBBW die Sorgen rund um Omikron dank Studien aus Südafrika und Grossbritannien wieder in den Hintergrund gerückt. Ausserdem profitierten die Märkte von der Zulassung eines Pfizer-Medikaments gegen Covid-19. Die Investoren gingen mit Hoffnungen in die Weihnachtspause, so das Fazit der süddeutschen Landesbank.

Der SMI steht um 10.45 Uhr 0,20 Prozent höher bei 12'739,49 Punkten. Zum vor einer Woche markierten Jahres- und Allzeithoch fehlen damit lediglich gut 80 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten und die Indexschwergewichte stärker gekappt sind, legt 0,39 Prozent auf 2045,16 Punkte zu und der breite SPI 0,22 Prozent auf 16'264,21 Punkte. Von den 30 SLI-Werten notieren 22 im grünen Bereich und sechs im roten. Swisscom und Sika treten an Ort.

An der Spitze der SMI/SLI-Tabelle stehen seit Handelsbeginn Holcim (+2,2%) nach der Ankündigung einer grösseren Akquisition. Der Baustoffkonzern übernimmt das amerikanische Dachsystem-Unternehmen Malarkey mit einem Umsatz von etwa 600 Millionen US-Dollar. Analysten zeigen sich erfreut über den mit 1,35 Milliarden Dollar bezifferten Kauf. Der bezahlte Preis wird als "vernünftig" und die angestrebten Synergien werden als "realistisch" bezeichnet.

Überdurchschnittlich gesucht sind zudem Adecco (+1,9%) oder Sonova (+1,5%). Letztere erhalten von einer Neuabdeckung durch Research Partners und deren Kaufempfehlung etwas Auftrieb. Um mehr als 1 Prozent verteuern sich zudem noch Schindler, CS, Julius Bär und Alcon.

Novartis (+0,5%) legen im breiten Mittelfeld moderat zu. Gestützt werden die Aktien von einer Produktzulassung in den USA für den Einsatz von Cosentyx bei Kindern sowie der US-Zulassung des Cholesterinsenkers Leqvio. In Marktkreisen wird insbesondere die zweite Zulassung als wichtig hervorgehoben.

Demgegenüber verhindern die schwächeren Roche (-0,1%) und vor allem Nestlé (-0,4%), dass der SMI wieder näher an die Marke von 12'800 Punkten heranrückt. Am Tabellenende finden sich Temenos (-0,9%), Lonza (-0,3%) und die bereits erwähnten Nestlé.

Im breiten Markt knüpfen SFS indes mit einem Plus von 0,5 Prozent an die starke Performance des Vortages (+6,4%) an. Der Titel des Metallverarbeiters profitiert nach wie vor von der Bekanntgabe der Übernahme des deutschen Familienunternehmens Hoffmann, welche den Umsatz von SFS um rund 50 Prozent anheben wird.

Die Aktien von Implenia (+0,3%) notieren ebenfalls fester. Damit verteidigen sie die Gewinne der vergangenen sechs Börsentage nicht nur, sondern bauen sie noch einmal aus. Kurz vor Weihnachten bringt sich Implenia mit der Veräusserung der Anteile am Lausanner Betonhersteller Gravière de la Claie-aux-Moines noch einmal ins Gespräch.

Dufry (+2,5%) setzen den guten Lauf der vergangenen Tage wie die Aktien des Flughafens Zürich (+1,2%) fort. Beide profitieren von den Hoffnungen im Zusammenhang mit Omikron.

Valora (-2,9%) büssen dagegen die Gewinne des Vortages im Anschluss an die Meldung zum Einstieg ins Geschäft mit Verpflegungsautomaten mehr als wieder ein.

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