Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt zeigt sich zur Wochenmitte knapp gehalten. Dass der SMI, obwohl die Mehrheit der Titel tiefer stehen, nicht stärker nachgibt, liegt dabei vor allem an Richemont. Die Aktie des Luxusgüterkonzerns steigt nach dem unerwartet guten Ergebnis stark an, was dem Markt eine Stütze gibt.

Insgesamt aber sorgten sich die Anleger um die Zinsentwicklung. Die Spekulationen, dass die US-Notenbank Fed die erste Zinserhöhung nicht nur im März machen, sondern den Leitzins dann auch gleich um 50 Basispunkte erhöhen könnte, sorgten für Unruhe, meinen Händler. "Wenn die Märkte solche Szenarien einpreisen, könnte es bei den Aktien noch viel mehr wehtun", sagt einer. Bisher ging der Markt von bis zu vier Schritten à je 0,25 Prozentpunkten aus. Zusätzlicher Gegenwind kommt von der US-Bilanzsaison. Denn am Vortag enttäuschte die US-Grossbank Goldman Sachs die Anleger mit einem Gewinnrückgang. Dies führte zugleich zu Abgaben im Bankensektor.

Der SMI notiert um 09.20 Uhr um 0,01 Prozent tiefer auf 12'528,29 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, ermässigt sich um 0,03 Prozent auf 2001,71 und der breite SPI um 0,09 Prozent auf 15'862,31 Zähler. Im SLI verlieren 20 Titel und neun legen zu. Einer (Kühne+Nagel) ist unverändert.

Im Fokus steht Richemont (+6,97%). Der Luxusgüterhersteller hat die Erwartungen der Analysten im Schlussquartal 2021 klar übertroffen. Dabei stieg der Umsatz um 35 Prozent auf 5,66 Milliarden Euro. In Sog von Richemont gewinnen auch die Aktien von Rivale Swatch 3,3 Prozent an Wert.

Stark gesucht sind zudem Adecco (+3,7%), nachdem die UBS den Titel auf 'Buy' von 'Sell' hochgestuft hat. Zu den Gewinnern gehören zudem UBS (+0,5%), die von einer Kurszielerhöhung und Kaufempfehlung von Berenberg profitieren.

Dagegen stehen Technologietitel wie Logitech (-2,9%), Temenos (-1,3%) und AMS (-1,7%) am unteren Ende der Kurstafel, was mit der schwachen Nasdaq begründet wird. Weiter unter Druck sind die Gewinner des Vorjahres: Straumann (-2,2%), Sonova (-1,0%) und Givaudan (-1,2%).

Ebenfalls tiefer sind Swiss Life (-1,7%). Citigroup hat den Lebensversicherer auf "Neutral" von "Buy" zurückgestuft.

Auf den hinteren Rängen fallen Poenina (+2,8%) und Burkhalter (+3,4%) positiv auf. die beiden Haustechnikunternehmen prüfen eine Fusion.

pre/rw