Zürich (awp) - Zurückhaltung bestimmt auch am Dienstag das Marktgeschehen. An der Schweizer Börse geben die Kurse daher mehrheitlich nach. Vor allem der nach wie vor ungelöste Schuldenstreit in den USA sorge für eine gewisse Vorsicht bei den Investoren, erklärten Kommentatoren das Geschehen. "Die Zeit drängt langsam, denn Anfang Juni droht ein Zahlungsausfall der USA, falls es keine Einigung auf eine Anhebung der Schuldenobergrenze gibt." Der mögliche Zahlungsausfall bremse das Interesse an Aktien.

Ein möglicher Zahlungsausfall wäre verheerend und hätte wirtschaftliche und finanzielle globale Folgen. Dass die Märkte dennoch bislang vergleichsweise entspannt reagierten, zeige, dass ein Zahlungsausfall "definitiv nicht" eingepreist sei. Daneben bleibt die Zinspolitik nach wie vor ein Thema. Nach Äusserungen verschiedener Fed-Mitglieder stiegen die US-Renditen erneut an. Fed-Falke James Bullard etwa sagte, er erwarte zwei weitere Zinserhöhungen in diesem Jahr, um die Inflation zu bekämpfen. Für die Fed-Sitzung im Juni wird zu 22 Prozent eine Anhebung um 25 Basispunkte erwartet. Im Handelsverlauf rücken zunächst aber Einkaufsmanagerindizes aus verschiedenen Ländern in den Fokus.

Der SMI verliert um 9.10 Uhr um 0,42 Prozent auf 11'504,30 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, fällt um 0,52 Prozent auf 1792,22 und der breite SPI um 0,48 Prozent auf 15'155,29 Zähler. Im SLI geben 24 Titel nach und sechs gewinnen leicht hinzu.

Steil abwärts geht es für die Aktien der Privatbank Julius Bär (-7,7%). Die Bank hat in den ersten vier Monaten 2023 zwar wieder mehr Gelder anziehen können, ist damit aber hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Investoren hatten gehofft, die Bank habe noch stärker von den Problemen der CS profitiert, heisst es.

Unter den grössten Gewinnern wiederum sind die Aktien der Swiss Re (+0,3%) zu finden. Nach der Zurich, Munich Re und der Hannover Rück verlässt auch die Swiss Re die Klimaschutzinitiative unter dem Dach der Vereinten Nationen. Dennoch bleibe sie ihrer Nachhaltigkeitsstrategie unverändert verpflichtet, so die Gesellschaft.

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