Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt tritt zur Wochenmitte den Rückzug an. Negative Vorlagen von der Wall Street und aus Japan drückten auf die Kurse, heisst es am Markt. Die Inflationsängste hätten die Märkte weiterhin fest im Griff. Die erhöhte Nervosität lässt sich auch am Volatilitätsindex ablesen, der um über 10 Prozent in die Höhe schnellt.

Die US-Geldpolitik steht auch zur Wochenmitte im Fokus. Am Abend veröffentlicht die US-Notenbank Fed das Protokoll ihrer jüngsten Zinssitzung. Die Marktteilnehmer dürften dieses genau nach Hinweisen durchforsten, ob das Fed wegen der steigenden Inflation bei ihrer entspannten Haltung bleibt.

Der SMI notiert um 9.15 Uhr 0,70 Prozent tiefer bei 11'064,03 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, fällt um 0,72 Prozent auf 1793,00 und der breite SPI 0,69 Prozent auf 14'240,16 Zähler. 27 der 30 SLI-Titel geben nach.

Zu höheren Kursen gehandelt werden die Aktien von Julius Bär (+1,4%). Der Vermögensverwalter hat in den ersten vier Monaten 2021 von positiven Finanzmärkten und guten Zuflüssen von Neugeldern profitiert und die verwalteten Vermögen klar gesteigert. Auch die Profitabilität habe sich dank aktiver Kunden verbessert, teilte die Bank mit.

Die Aktien von Sonova gewinnen 0,6 Prozent. Nach dem starken Jahresergebnis, das der Hörgerätehersteller am Dienstag veröffentlicht hatte, haben Credit Suisse und JPMorgan ihre Kursziel für den Titel angehoben. Gehalten sind noch Logitech (+0,02%).

Die stärksten Einbussen verbuchen die Anteile zyklischer Firmen wie AMS (-1,8%), Adecco (-1,2%), Richemont (-1,2%), SGS (-1,3%), Clariant (-1,2%) und Holcim (-1,1%). Aber auch Anteile von Unternehmen, deren Geschäftsmodell als wenig konjunkturanfällig gilt, wie Alcon (-1,3%) und Lonza (-1,1%) bleiben nicht von Abgaben verschont.

Weniger stark leidet die Grossbank USB (-0,1%). CS dagegen fallen um 0,6 Prozent. Swisscom (-0,04) sind knapp gehalten. Die drei grossen defensiven Schwergewichte Nestlé (-0,1%), Novartis (-0,8%) und Roche (-0,6%) verlieren weniger als ein Prozent.

Auf den hinteren Rängen fallen Bellevue Group mit einem Kursplus von 3,2 Prozent auf. Der Finanzdienstleister rechnet für das erste Semester 2021 mit einem Gewinn von mehr als 20 Millionen Franken.

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