Zürich (awp) - Dem Schweizer Aktienmarkt wird zur Wochenmitte seine defensive Ausrichtung einmal mehr zum Hemmschuh, während es an anderen Handelsplätzen aufwärts geht. Kursverluste bei allen drei Schwergewichten drücken den Leitindex SMI zum Handelsstart ins Minus. Dagegen sind die zuletzt eher gemiedenen Finanzwerte im frühen Handel unter den Favoriten angesiedelt.

Das beherrschende Thema an diesem Tag sind die Senatswahlen im US-Bundesstaat Georgia. Die Wähler entscheiden dort in zwei Stichwahlen über die künftigen Machtverhältnisse im Senat. Im Falle eines Sieges der Demokraten könnte der neu gewählte US-Präsident "durchregieren". Bis ein endgültiges Ergebnis gegen Mittag feststehe, halten sich Investoren zurück, heisst es von Händlerseite. Als Einflussfaktor nennen Händler aber auch die Einigung der Opec+ Länder, die Förderung erst im Februar und März leicht zu erhöhen. Auf Datenseite liegen noch Daten zum chinesischen Caixin/Markit-Einkaufsmanager-Index (PMI) vor, der trotz Rückgang oberhalb der Wachstumsgrenze bleibt.

Der Swiss Market Index (SMI) verliert gegen 09.20 Uhr 0,41 Prozent auf 10'650,55 Punkte. Der SLI, der die 30 wichtigsten Aktien umfasst, fällt um 0,17 Prozent auf 1'684,80 und der umfassende SPI um 0,45 Prozent auf 13'260,64 Punkte. Im SLI stehen 19 Verlierern 10 Gewinner gegenüber. Clariant sind unverändert.

Unter den grössten Verlieren sind vor allem die drei Schwergewichte Roche (-1,1%), Novartis (-1,0%) und Nestlé (-0,9%) zu finden. Händler machen hierfür nicht zuletzt Gewinnmitnahmen verantwortlich, nachdem sich etwa die beiden Pharmatitel Ende 2020 recht gut gehalten hatten.

Mit Alcon, Lonza, Sonova, Givaudan und auch Straumann sind noch weitere Vertreter aus den weniger konjunktursensiblen Branchen zu finden. Ihre Abschläge betragen zwischen -1,7 Prozent und -0,7 Prozent.

Dem stehen vor allem feste Finanzwerte gegenüber. Für die Aktien von UBS, CS, Swiss Life, Julius Bär, Swiss Re und Zurich geht es zwischen 3,1 und 0,2 Prozent aufwärts. Sie erholen sich einerseits damit von den jüngsten Verlusten. Bei einzelnen Titeln sorgen aber auch Analystenkommentare für Rückenwind.

Ganz oben stehen zudem auch die Aktien von LafargeHolcim (+2,7%). Aber auch ABB (+0,2%) und Sika (+0,1%) können sich dem Trend entziehen. Ein möglicher Sieg der Demokraten bei den Senatswahlen dürfte hohe Investitionen in die Infrastruktur nach sich ziehen, was diese Titel stütze, ist zu hören.

hr/rw