Zürich (awp) - Am Schweizer Aktienmarkt fällt der Start in die vorletzte Handelswoche 2021 am Montag schwach aus. Der Nachrichtenfluss sei fast ausschliesslich negativ für Aktien, heisst es einstimmig von Händlerseite. "Während die Notenbanken in der vergangenen Woche auf einen strafferen geldpolitischen Kurs eingeschwenkt sind, verdüstern sich jetzt durch die rasante Ausbreitung der Omikron-Variante vor allem in Europa die Aussichten für die Weltwirtschaft", fasst ein Marktteilnehmer die Gemengelage zusammen. "Das ist ein Cocktail, der den Anlegern jegliche Stimmung auf ein Jahresendrally vermiest und die Börsen in der Weihnachtswoche stattdessen in den Ausverkaufsmodus schalten lässt."

Als Belastend werten Händler auch die Nachrichten aus den USA. Dort gibt es Unsicherheiten beim grossen Infrastrukturplan von Präsident Joe Biden. Der demokratische Senator Joe Manchin lehnt das Kernprojekt der Präsidentschaft Bidens ab und es ist nicht klar, ob das Projekt wenigstens in abgeschwächter Form eine Zukunft hat. Die nächsten Tage wiederum dürften durch US-Daten dominiert werden, "wobei die Akteure den Blick auf die Konsumentwicklung im November und die Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter lenken werden, um abschätzen zu können, wie sich das BIP-Wachstum im vierten Quartal entwickelt," heisst es in einem Kommentar.

Der SMI fällt gegen 09.15 Uhr um 1,65 Prozent zurück auf 12'506,10 Punkte. Erst am Donnerstag hatte der Leitindex auf 12'823 Zählern ein Rekordhoch erreicht. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, sinkt um 1,72 Prozent auf 1994,90 und der breite SPI um 1,56 Prozent auf 15'931,68 Zähler. Alle 30 SLI-Werte bis auf Vifor und Swisscom geben nach.

Unter den grössten Verlieren sind einmal mehr vor allem jene Werte zu finden, bei denen Investoren nach dem starken Lauf 2021 noch Gewinne einstreichen können. So stehen Partners Group, Sonova, Straumann und ABB ganz oben auf den Verkaufslisten und fallen entsprechend zwischen 2,9 und 2,5 Prozent zurück. Seit Jahresbeginn haben sie allesamt massiv zugelegt.

Dem stehen Gewinne von 1,8 Prozent auf 162,60 Franken bei Vifor Pharma gegenüber. Die Aktien nähern sich damit dem Angebotspreis der australischen CSL an, die vor einer Woche 167 Franken je Titel im Rahmen der geplanten Übernahme in Aussicht gestellt hat. Etwas Schubkraft verleiht auch der Vergleich in einem Patentstreit um das Eisenpräparats Injectafer.

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