Zürich (awp) - Am Schweizer Aktienmarkt geben die Kurse am Donnerstag im frühen Handel auf breiter Front nach. Händler sprechen von einer insgesamt gedrückten Stimmung. Grund dafür sei vor allem die US-Notenbank Fed, die am Vorabend den Leitzins wie erwartet um weitere 25 Basispunkte auf den nun höchsten Stand seit 2007 erhöht hat. Gleichzteitig signalisierten die Währungshüzer, dass sie eine Pause bei der rasanten Zinserhöhungskampagne einlegen könnten. So könne erst einmal die Wirkungen der bisherigen Straffung beobachtet werden.

"Obwohl die US-Notenbank eine Zinspause angedeutet hat, ist die Zinskurve noch einmal inverser geworden - dies könnte das Wachstum weiter belasten und damit die Aktienkurse etwas bremsen", heisst es in einem Kommentar. Ein weiterer Börsianer meint, dass die US-Notenbanksitzung den Fokus nun wesentlich stärker auf die makroökonomische Daten in den USA lenken werde. Im weiteren Tagesverlauf steht aber zunächst die EZB-Sitzung an, bei der ebenfalls eine Zinsanhebung erwartet wird. Im Gegensatz zu den USA ist der Zinsanhebungszyklus der Europäser noch nicht beendet. Die Inflation in der europäischen Währungsunion befindet sich weiterhin auf einem hohen Niveau. 

Der SMI verliert gegen 09.25 Uhr um 0,69 Prozent auf 11'427,36 Punkte. Der 30 Titel umfassende SLI fällt um 0,75 Prozent auf 1777,41 und der breite SPI um 0,66 Prozent auf 15'069,40 Zähler. Im SLI geben alls 30 Werte bis auf Logitech (+1,4%) und Temenos (+0,4%) nach.

Swisscom (-2,8%) führen nach Zahlen zum ersten Quartal die Verliererliste an. Der solide Start ins neue Jahr war laut ersten Kommentaren so auch in etwa erwartet worden. Die Kursverlsute seien daher vor allem auf Gewinnmintnahmen nach dem zuletzt guten Lauf zurückzuführen.

Auch die Aktien der Swiss Re (-0,9%) können von der Rückkehr in die Gewinnzone im ersten Quartal nicht profitieren. Die Zahlen seien dennoch ohne grosse Überraschung gewesen, so dass sich die Papiere dem insgesamt verhaltenen Markt nicht entziehen könnten.

Ähnlich ergeht es den Papieren des Personaldienstleisters Adecco (-0,9%), die nach Quartalszahlen zunächst mit einem Plus von mehr als 3 Prozent in den Handel gestartet waren, dann aber schnell wieder zurückfielen.

Im breiten Markt sackten die Titel des Vermögensverwalters GAM (-25% auf 0,597 Fr.) ab. Der angeschlagene Finanzdienstleister dürfte bald von der britischen Liontrust übernommen werden.

hr/uh