Zürich (awp) - Am Ende waren die Kursgewinne zum Wochenstart nicht mehr als der zaghafte Versuch einer Gegenbewegung. Bereits am Dienstag geben die Kurse an der Schweizer Börse denn auch wieder nach - wenn auch moderat. An der Nachrichtenlage, die vom Ukraine-Krieg, Wachstumssorgen, hoher Inflation und dem geldpolitischen Gegensteuern der Notenbanken geprägt ist, habe sich nichts geändert, heisst es im Handel. Dazu passe, dass UBS und JPMorgan ihre Wachstumsprognosen für die chinesische Wirtschaft für das laufende Jahr nach unten angepasst haben.

Als psychologischen Dämpfer machen Händler auch die Gewinnwarnung von Snap aus. "Die Börsen versuchen im Moment, jeden Strohhalm für eine Erholung zu nutzen", so ein Börsianer. Mit den Sorgen vor einem einbrechenden Werbegeschäft der Macher der Foto-App Snapchat allerdings schwinde auch die Hoffnung, dass es bei den arg gebeutelten US-Technologiewerten kurzfristig eine grössere Gegenbewegung nach oben geben könnte. Am Vormittag stehen in Europa Einkaufsmanagerindizes im Fokus. Sowohl für das verarbeitende wie auch das nicht-verarbeitende Gewerbe werde mit Rückgängen im Mai gerechnet. Am Nachmittag stehen dann die Einkaufsmanagerindizes aus den USA an. Auch hier werde ein ähnliches Bild erwartet. Nachbörslich hält zudem Fed-Chairman Jerome Powell eine Rede.

Der SMI verliert gegen 09.15 Uhr 0,49 Prozent auf 11'410,15 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, fällt um 0,55 Prozent auf 1775,57 und der breite SPI um 0,61 Prozent auf 14'629,16 Zähler. Alle 30 SLI-Werte bis auf Schindler (+0,4%) geben nach.

Die Spanne der Verlierer reicht von -0,2 Prozent bei Roche bis -1,9 Prozent bei Temenos.

Nachrichten wiederum lieferte der Nahrungsmittelkonzern Nestlé (-0,6%). Die Gesundheitssparte Nestlé Health Science (NHSc) übernimmt das auf Vitamine, Nahrungsergänzungsmittel und pflanzliche Lebensmittel spezialisierte brasilianische Unternehmen Puravida. Bei der ZKB wird der Zukauf zwar als klein, aber durchaus interessant bezeichnet.

hr/rw