Zürich (awp) - Der Abwärtstrend an der Schweizer Aktienbörse hält zur Wochenmitte an. Zu den negativen Vorgaben aus den USA und aus Asien sowie den Rezessions- und Zinssorgen geselle sich nun auch die Sorge vor einer Eskalation im Ukrainekrieg. Der russische Präsident Putin hat eine Teilmobilmachung angeordnet und will 300'000 Reservisten aufbieten. Dies trübe die ohnehin schon schlechte Stimmung noch mehr, sagt ein Händler.

Zudem seien die Anleger vor der am Abend erwarteten grossen Zinserhöhung der US-Notenbank Fed und der Schweizerischen Nationalbank (SNB) am Donnerstagmorgen ohnehin schon risikoscheu. Vorsicht und Zurückhaltung laute das Motto, heisst es am Markt. Die meisten Experten gehen davon aus, dass die US-Notenbanker den Leitzins zum dritten Mal in Folge um 0,75 Prozentpunkte erhöhen werden. Auch von der SNB wird ein Zinsschritt von 0,5 bis 0,75 Prozentpunkten erwartet. Dabei tendierten die Erwartungen zuletzt stärker in Richtung 0,75 Prozentpunkte.

Der SMI fällt gegen 9.18 Uhr um 0,28 Prozent auf 10'447,22 Punkte. Zunächst war der SMI sogar bis auf 10'380 Punkte gefallen und war damit nicht mehr sehr weit vom Jahrestief bei 10'350 Punkten entfernt. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, verliert 0,42 Prozent auf 1585,33 und der breite SPI 0,19 Prozent auf 13'386,11 Zähler. 22 SLI-Werte geben nach und acht legen zu.

Zu den Gewinnern zählen unter anderem die defensiven Schwergewichte Nestlé (+0,4%) und Roche (+0,3%) sowie Swisscom (+0,4%) und Givaudan (+0,3%) sowie die zuletzt arg gebeutelten Aktien von Straumann (+0,2%) und Sika (+0,3%).

Bei den Verlierern stehen die Technologiewerte Logitech (-1,4%), AMS-Osram (-0,6%) und Temenos (-1,2%) sowie die zyklischen Holcim (-1,2%), ABB (0,6%) und Adecco (-0,7%) weit vorne in der Tabelle. Auch die Finanzwerte Partners Group, UBS und CS verlieren zwischen 0,7 und 0,9 Prozent.

Auch Richemont (-3,6% oder 3,68 Fr.) geben nach. Dabei ist das Minus hauptsächlich der Dividendenausschüttung von 3,25 Franken geschuldet.

Zu den Gewinnern am breiten Markt zählen die Aktien von Zur Rose (+1,0%). Bei der Versandapotheke ist mit Reade Griffith ein bekannter Fondsmanager mit einer Beteiligung von 3,22 Prozent eingestiegen.

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