Zürich (awp) - Die Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed sorgt am Donnerstag für einen verlustreichen Start am Schweizer Aktienmarkt. Weltweit haben die jüngsten Äusserungen von Fed-Chef Jerome Powell die Zinssorgen befeuert und die Kurse belastet. Die Erholungstendenz der vorangegangenen beiden Handelstage sei damit "ein kurzes Strohfeuer", kommentiert ein Händler. In den USA wurde am gestrigen Mittwochabend endgültig die Zinswende eingeläutet. Nach Jahren der Politik des billigen Geldes scheint der Liquiditätszufluss durch die US-Notenbank ein Ende zu nehmen.

So bestätigte die US-Notenbank, voraussichtlich im März erstmalig an der Zinsschraube zu drehen. Damit war aber schon im Vorfeld gerechnet worden. "Allerdings haben die Hinweise zu einer Reduzierung der Bilanzsumme die Marktteilnehmer nervös gemacht", heisst es in einem Kommentar. Offen bleibe, wie straff das Fed ihre Zügel im Hinblick auf Zinsen und Drosselung der Anleihenkäufe im weiteren Jahresverlauf tatsächlich anziehen wird. Diese Unsicherheit preisten die Marktteilnehmer im weiteren Handelsverlauf mit höheren Risikoprämien ein.

Der SMI verliert gegen 09.20 Uhr 0,84 Prozent auf 11'997,044 Zähler. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Akten enthalten sind, fällt um 0,92 Prozent auf 1920,46 und der umfassende SPI um 0,92 Prozent auf 15'210,62 Zähler. Im SLI sind 27 Aktien höher, zwei tiefer und Zurich unverändert.

Unter den grössten Verlierern sind mit Straumann (-3,1%) und Richemont (-2,1%) erneut die grössten Gewinner des Vorjahres zu finden. Auch die Aktien von Swatch (-1,5%) geben nach. Beide Uhrenhersteller profitieren damit nicht von den starken Uhrenexporten 2021, die am Morgen publiziert wurden.

Auch der Warenprüfkonzern SGS (-1,6%) kann sich dem Abwärtstrend nicht entziehen. Das Unternehmen hat am Morgen mit seinen Zahlen die Erwartungen in etwa erfüllt.

Dem stehen Gewinne von 0,9 Prozent bei der CS und 0,5 Prozent beim Übernahmekandidaten Vifor gegenüber.

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