Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt startet die neue Handelswoche zunächst im Rückwärtsgang. Händler sind sich uneins, ob die Rekordjagd der vergangenen Woche weitergehen wird. Immerhin dürften die Impulse von Unternehmensseite merklich nachlassen, da sich die Berichtssaison langsam ihrem Ende nähert. Zuletzt hätten Investoren die anhaltenden Corona-Sorgen und Befürchtungen über eine restriktivere US-Geldpolitik eher beiseitegeschoben und stattdessen den SMI in Richtung 12'500 Punkte geschoben. Auch die Vorgaben aus Übersee unterstützen die aktuelle Zurückhaltung.

Gerade die jüngsten Konjunkturdaten aus China sorgen nämlich für Ernüchterung. Wie die Zahlen zur Industrieproduktion und den Detailhandelsumsätzen am Montagmorgen zeigen, verliert der Aufschwung in China an Schwung. Am Markt wird dies mit neuen staatlichen Massnahmen gegen die Ausbreitung des Corona-Virus erklärt. Sowohl in China als auch anderen asiatischen Ländern wurden zuletzt wieder Lockdown-Massnahmen wegen der sich ausbreitenden Delta-Variante eingeführt. Hinzu komme die Lage in Afghanistan. "Es bleibt abzuwarten, wie sich dort die Dinge in den kommenden Tagen und Wochen entwickeln werden und ob die geopolitische Lage neue Risiken für die Finanzmärkte mit sich bringt", heisst es in einem Kommentar.

Der SMI verliert gegen 09.15 Uhr 0,39 Prozent auf 12'415,39 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, fällt um 0,49 Prozent auf 2009,15 und der breite SPI um 0,32 Prozent auf 15'902,61 Zähler. Im SLI stehen 18 Gewinnern acht Verlierer gegenüber. Vier Titel sind unverändert.

Erneut sind es Schwergewichte wie Nestlé (+0,1%) und Roche (-0,2%), die den Markt stützen. Mit Swisscom (unverändert) und Givaudan (-0,1%) halten sich noch weitere defensive Titel besser als der Markt.

Die schwachen China-Daten hinterlassen derweil bei den beiden Uhrenherstellern Richemont (-1,4%) und Swatch (-1,3%) die grössten Spuren.

Noch deutlicher fallen die Ausschläge in den hinteren Reihen aus, wo Montana Aerospace (-3,8%) und Metall Zug (-0,5%) nach Zahlen fallen. Bei Rieter (-0,2%) tun sich Anleger schwer, die Nachricht über Zukauf und Abberufung zweier Verwaltungsräte zu beurteilen, wie der volatile Kurs zeigt.

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