Zürich (awp) - Am Schweizer Aktienmarkt geht es zum Wochenstart aufwärts. Er folgt damit vor allem den US-Vorgaben. Dort hatte ein überraschend starker Arbeitsmarktbericht den Markt am Ende gestützt. Generell dürften Inflations- und Zinsängste sowie die Hoffnungen auf eine weitere Wirtschaftserholung auch in dieser Woche die Hauptthemen an den internationalen Finanzmärkten bleiben, kommentiert ein Börsianer. Speziell die Inflationssorgen dies- und jenseits des Atlantiks seien derzeit Dreh- und Angelpunkt an den Märkten.

In den USA hat der Senat am Wochenende das lang erwartete 1,9 Billionen Dollar schwere Hilfspaket verabschiedet, das Direktzahlungen von bis zu 1'400 Dollar an die meisten Amerikaner vorsieht. Es wird erwartet, dass der Gesetzesentwurf diese Woche im von den Demokraten gehaltenen Repräsentantenhaus verabschiedet und an Präsident Joe Biden zur Unterschrift vor dem Stichtag 14. März zur Erneuerung der Arbeitslosenhilfeprogramme geschickt wird. "Investoren bleiben vorsichtig, was die Auswirkungen des massiven fiskalischen Experiments von Biden auf die längerfristigen Zinssätze angeht, was für ein fragiles Aktienumfeld sorgt", heisst es am Markt. Inflationssorgen wurden letztlich auch durch den jüngsten Ölpreisanstieg nach dem Angriff auf die Öl-Anlagen in Saudi-Arabien angeheizt. Deutlich besser als erwartet ausgefallene Exportdaten aus China sorgen hingegen für eine positive Überraschung.

Der SMI gewinnt gegen 09.15 Uhr 0,69 Prozent hinzu auf 10'681,12 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, steigt um 0,68 Prozent auf 1'723,72 Punkte und der umfassende SPI um 0,70 Prozent auf 13'404,06 Punkte. Im SLI stehen 26 Gewinnern vier Verlierer gegenüber.

Zu den wenigen Verlierern zählen etwa Lonza (-0,2% auf 532 Franken), die sich seit Mitte Februar in Konsolidierungsmodus befinden. Der aktuelle Kurs ist charttechnisch wichtig. Sollte die Marke von 531 Franken nicht halten, gäbe es viel Luft nach unten, kommentierte zuletzt ein Charttechniker. Im schlimmsten Fall könnte es dann in Richtung 445 Franken abwärts gehen.

Auch die Schwergewichte Roche (+0,4%) und Nestlé (+0,2%) bremsen mit ihren unterdurchschnittlichen Gewinnen den Markt aus. Der Pharmakonzern Roche hatte am Morgen mitgeteilt, sein Immuntherapeutikum Tecentriq in den USA zur Behandlung einer bestimmten Form von Blasenkrebs zurückziehen.

Dem stehen Kursgewinne von 1,7 Prozent bei der Swiss Life und +1,5 Prozent bei Novartis gegenüber. Swiss Life profitieren von einem Analystenkommentar.

Wie bereits in der Vorwoche wird das Nachrichtenaufkommen vornehmlich durch die hinteren Reihen bestimmt. Nach Zahlen gesucht sind Belimo (+4,9%). Das Pharmaunternehmen Vifor (+4,0%) punktet mit einer "Priority Review" durch die US-Behörde FDA.

hr/tt