Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt ist mit klaren Abgaben in den letzten Wochentag gestartet. Weiterhin lasten die Bewegungen an den Anleihemärkten auf der Stimmung. So waren die Renditen am Donnerstag wieder gestiegen und hatten die Kurse an den Börsen belastet. Höhere Renditen signalisieren Inflationsängste und bedeuten Gegenwind für den Aktienmarkt, fasst ein Börsianer zusammen.

Als belastend werden auch Aussagen des US-Notenbankpräsidenten Jerome Powell gesehen. Er habe die Anleger nicht wie erhofft mit seinen Kommentaren beruhigt, kommentierte ein Händler. Vielmehr sei er vage geblieben, was die möglichen Reaktionen des Fed sein könnten, falls die Renditen noch kräftiger stiegen. Einige Investoren hatten erwartet, dass der Fed-Vorsitzende seine Bereitschaft signalisieren würde, das Anleihekaufprogramm anzupassen. Im weiteren Handelsverlauf stehen dann in den USA noch die monatlichen Daten zum US-Arbeitsmarkt an, die für Bewegung sorgen dürften.

Der SMI verliert gegen 09.15 Uhr um 0,82 Prozent auf 10'661,87 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, fällt um 0,86 Prozent auf 1'721,21 Punkte und der umfassende SPI um 0,76 Prozent auf 13'367,15 Punkte. Im SLI weisen alle Titel bis auf Logitech (+1,0%) und AMS (+0,2%) negative Vorzeichen auf.

Grössere Abgaben sind bei den Zyklikern Kühne+Nagel (-1,7%) und Richemont (-1,2%) sowie den beiden Grossbanken CS (-1,2%) und UBS (-0,7%) zu sehen. Die UBS hat am Morgen ihren Geschäftsbericht veröffentlicht und dabei den Gewinn für 2020 um 72 Millionen US-Dollar nach unten angepasst. Die CS meldet derweil, den in Schieflage geratenen Supply-Chain-Finance-Fonds abzuwickeln.

Neben den beiden Banken fallen auch die Versicherer im frühen Handel deutlich zurück. So sacken Swiss Re, Zurich aber auch die Swiss Life mit Abgaben von jeweils mehr als 1 Prozent überdurchschnittlich ab.

Mit Abgaben zwischen 0,3 und 0,7 Prozent halten sich die weniger konjunktursensiblen Werte wie Swisscom, Nestlé und Alcon etwas besser als der Gesamtmarkt. Bei Alcon hatte sich Berenberg positiv geäussert.

Das Nachrichtenaufkommen wird allerdings einmal mehr von den Vertretern der hinteren Reihen bestimmt. Hier werden Titel wie Obseva (-6,6%) oder SFS (-0,3%) nach Zahlen auf die Verkaufslisten gesetzt. Dagegen ziehen Starrag (+6,3%), Schweiter (+2,7%), die VZ Holding (+2,5%), Calida (+1,5%) und Polyphor (+1,1%) nach Zahlen an.

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