Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt präsentiert sich am Montag im frühen Handel fester, wobei der SMI wieder ein neues Jahreshoch erreicht hat. Dies trage merklich zur Stimmungsverbesserung bei, sagte ein Händler, am Umfeld habe sich allerdings nicht viel geändert. Die Marktteilnehmer schwankten weiter zwischen den Hoffnungen auf eine baldige Zinspause und der Angst vor einer Rezession hin und her. Daher sei das Potenzial für weitere Kursgewinne wohl eher limitiert. Nach Ansicht der Credit Suisse dürfte eine wirtschaftliche Abschwächung allerdings in den Kursen eingepreist sein. Daher hat die Bank die Gewichtung für Aktien wieder auf "Neutral" von zuvor "Untergewichten" erhöht.

Der grösste Hemmschuh für weitere Gewinne ist aber wohl die Schuldenobergrenze der USA. Das Problem schwebe weiterhin über den Märkten, heisst es. Wird die Obergrenze nicht angehoben, droht nach Schätzungen des unabhängigen Budgetbüros des US-Kongresses in den ersten beiden Juniwochen ein Zahlungsausfall. Dann könnte im schlimmsten Fall den Finanzmärkten ein Kollaps drohen, sagte ein Analyst. Nach wie vor hofften die Marktteilnehmer aber darauf, dass sich Demokraten und Republikaner wie in den vergangenen Jahren in letzter Minute doch noch einigen werden.

Der SMI gewinnt gegen 9.20 Uhr 0,38 Prozent hinzu auf 11'608,27 und markierte dabei kurz nach Handelsbeginn bei 11'612,75 ein neues Jahreshoch. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, steigt um 0,45 Prozent auf 1806,63 und der breite SPI um 0,37 Prozent auf 15'303,54 Zähler. Im SLI stehen sich 22 Gewinner und sieben Verlierer gegenüber, ein Titel (Roche GS) ist unverändert.

Den stärksten Anstieg verbuchen die Luxusgüterwerte. Richemont gewinnen 1,9 Prozent und Swatch 1,5 Prozent. Richemont profitiert von weiteren Kurszielerhöhungen im Anschluss an das am Freitag veröffentlichte Jahresergebnis, das deutlich besser als erwartet ausgefallen war. Zuletzt erhöhten UBS, JPMorgan und Kepler Cheuvreux ihr Kursziel.

Zu den Gewinnern zählen auch defensive Werte wie Lonza, Alcon, Sonova und Straumann mit einem Plus zwischen 1,3 und 0,9 Prozent. Aber auch zyklische Werte wie Adecco, SGS, und Sika, die alle um 0,8 Prozent zulegen, reihen sich oben in der Tabelle ein.

Auf der anderen Seite werden neben AMS Osram (-0,6%) die Banken CS (-0,1%), UBS -0,2%) sowie Julius Bär (-0,2%) zu schwächeren Kursen gehandelt.

Auf den hinteren Rängen gewinnen EFG nach einer Kaufempfehlung der Citigroup 2,3 Prozent. Auch die Aktien von U-Blox (+2,5%) legen deutlich zu. CEO Stephan Zizala hat sich in einem Interview mit AWP optimistisch bezüglich des laufenden Geschäftsjahrs geäussert. Es könnte positive Überraschungen geben, sagte er.

GAM rücken 2,1 Prozent vor. Liontrust, die den angeschlagenen Assetmanager übernehmen will, droht möglicherweise Konkurrenz durch einen Dritten, wie die Finanz und Wirtschaft" in ihrer Ausgabe vom Samstag schreibt.

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