Zürich (awp) - Am Schweizer Aktienmarkt setzt sich die Erholung vom Wochenstart auch am Dienstag weiter fort. Der Leitindex SMI erobert dabei gleich zum Handelsstart die Marke von 12'400 Punkten zurück und nimmt sogar 12'500 Punkte ins Visier. Die Richtung geben dabei die Börsen aus Übersee an. Vor allem die jüngsten Aussagen zur Virus-Variante Omikron haben dabei zuletzt die Hoffnungen der Investoren geschürt, sie könne letztlich weniger furchterregend sein als zunächst gedacht. Unterstützung kommt laut Händlern auch aus China. Dort hat die Zentralbank die Mindestreserveanforderung für Banken um 50 Basispunkte gesenkt. "Damit steigt die Liquidität im Bankensystem und senkt die Finanzierungskosten der Unternehmen", erklärt ein Händler.

Doch auch die Export- und Importdaten in China seien besser ausgefallen als erwartet. So hätten sich die chinesischen Exporte zuletzt gut gehalten, da die Unternehmen früh bestellt haben, um ihre vorweihnachtlichen Lagerbestände aufzubauen. Aber auch die Importe hätten sich klar verbessert, heisst es von Ökonomen. Die aktuelle Marktbewegung deute darauf hin, dass eine immer grössere Zahl von Anlegern davon auszugehen scheine, "dass es das mit der Korrektur vielleicht schon gewesen sein könnte", meint ein Händler. Doch trotz des aufkommenden Optimismus sollten Anleger die Erkenntnisse zu Omikron weiterhin engmaschig im Blick behalten. "Die bisher gewonnenen Daten sind noch nicht umfangreich genug, um verlässliche Aussagen treffen zu können." Die Volatilität sei weiterhin sehr hoch.

Der SMI gewinnt gegen 09.15 Uhr 0,62 Prozent hinzu auf 12'452,53 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, steigt um 0,98 Prozent auf 2011,57 und der breite um 0,75 Prozent auf 15'899,99 Zähler. Im SLI gewinnen alle 30 Titel bis auf Novartis und Swisscom hinzu.

Die grössten Gewinne verzeichnet mit Straumann (+3,1%) einer der ohnehin grössten Anleger-Favoriten im bisherigen Börsenjahr. Es folgen zahlreiche zyklische Werte wie Temenos, AMS und Schindler, die allesamt mehr als zwei Prozent hinzugewinnen.

Dagegen haben es die drei Schwergewichte schwer. Novartis fallen mit -0,1 Prozent leicht zurück und auch Nestlé (+0,1%) und Roche (+0,2%) erweisen sich eher als Hemmschuhe.

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