Zürich (awp) - Am Schweizer Aktienmarkt geben die Kurse zum Wochenstart überwiegend nach - wenn auch mit gedrosseltem Tempo. Auch in dieser neuen Börsenwoche bleibe die Inflation das beherrschende Thema an den Börsen, sind sich Marktteilnehmer einig. "Die Furcht vor weiter stark steigenden Preisen geht einher mit der Angst, dass die Zentralbanken bei der Bekämpfung der hohen Teuerung nicht allzu viel Rücksicht auf die Konjunktur nehmen", heisst es in einem Kommentar. Die Zinsentscheidungen der US-Notenbank Fed und der SNB werden dafür als Belege genommen. Zusammen mit dem nicht enden wollenden Ukraine-Krieg habe diese Mischung die Märkte zuletzt in einen "Crash Modus" versetzt.

"Das 'R'-Wort wird immer häufiger verwendet, da der rezessive Wind immer stärker durch die Wirtschaftsdaten und die Kursbewegungen in den verschiedenen Anlageklassen weht", ergänzt ein Börsianer. Im weiteren Wochenverlauf dürften etwa Stimmungsindikatoren für das verarbeitende Gewerbe und den Dienstleistungssektor im Fokus stehen. Der Unternehmenskalender ist weiterhin leergefegt. Erst ab Mitte Juli wird es hier mit den anstehenden Halbjahreszahlen neue Impulse geben. Da die Börsen in den USA wegen eines Feiertages geschlossen bleiben, könnte der Handelsverlauf insgesamt etwa ruhiger verlaufen zum Wochenstart.

Der Swiss Market Index (SMI) kommt gegen 09.10 Uhr um 0,27 Prozent zurück auf 10'423,27 Punkte. Dies entspricht einem weiteren Jahrestief. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, verliert 0,31 Prozent auf 1605,46 und der breite SPI um 0,18 Prozent auf 13'435,63 Zähler. Im SLI geben 16 Werte nach, zehn legen zu und vier sind unverändert.

Kursgewinnen von 1,1 Prozent bei SGS stehen Abgaben von 2,4 Prozent bei Geberit gegenüber. Der Warenprüfkonzern SGS lanciert ein neues Aktienrückkaufprogramm im Umfang von 250 Millionen Franken und will damit das Kapital reduzieren.

Neben Geberit geben mit Sika (-2,0%) und Holcim (-1,1%) weitere baunahe Werte überdurchschnittlich stark ab. Auch europaweit sind Aktien aus dem Baubereich unter den grössten Verlierern.

hr/tv