Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt setzt seinen Rekordkurs zur Wochenmitte weiter fort. Der Leitindex SMI steigt gleich im frühen Handel kurzzeitig auf den höchsten Stand seit August 2015. Gestützt wird er dabei von guten Vorgaben aus Übersee. So hatte die Wall Street am Vortag ebenfalls Höchststände gesehen und in Asien sind die Märkte der Vorgabe gefolgt und haben ebenfalls überwiegend Kursgewinne verzeichnet.

Getragen wird die anhaltend freundliche Entwicklung vor allem von den weltweiten Wirtschaftsaussichten. Sie werden grundsätzlich als positiv eingeschätzt. Zudem bleibe das Thema US-Steuerreform weiterhin ein Aspekt, der die Märkte tendenziell stütze, heisst es im Handel. In den USA stehen im Tagesverlauf eine Vielzahl von Daten auf der Agenda und am Abend wird noch das Sitzungsportokoll der jüngsten Fed-Sitzung veröffentlicht. Am morgigen Donnerstag bleiben die US-Börsen wegen Thanksgiving geschlossen und am Freitag wird der Handel verkürzt sein.

Der Swiss Market Index (SMI) steht um 09.30 Uhr 0,19% höher bei 9'342,37 Punkten. Kurz zuvor war er bis auf 9'356 Zähler und damit den höchsten Stand seit August 2015 gestiegen. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) gewinnt 0,15% auf 1'504,03 Zähler hinzu und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,17% auf 10'710,89 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln notieren 16 im Plus, 12 im Minus, während Novartis und Sika unverändert sind.

Erneute Kursgewinne beim Schwergewicht Roche (+0,8%) sind massgeblich für den freundlichen Markt verantwortlich. Für die Genussscheine gab es gleich zwei Hochstufungen. Die Experten von Baader Helvea und Liberum reagieren mit ihren neu ausgesprochenen Kaufempfehlungen vor allem auf die positiv aufgenommenen Studiendaten vom Wochenstart. Durch diese werden die Sorgen um eine Umsatzerosion durch Biosimilars etwas gedämpft.

Die anderen beiden Schwergewichte Nestlé (+0,1%) und Novartis (unverändert) können nicht Schritt halten.

Etwas zeitverzögert reagieren auch die beiden Uhrenhersteller Richemont (+0,5%) und Swatch (+0,3%) auf die am Vortag veröffentlichten Daten zu den Uhrenexporten im Oktober. Sie hatten eine anhaltende Erholung signalisiert.

Zu dem insgesamt freundlichen Gesamtbild tragen im frühen Handel auch die Kursgewinne im Finanzsektor bei. Ähnlich wie bei Roche sind hier Analystenstimmen die treibende Kraft. Bei der Swiss Re (+0,3%) zeigt sich der zuständige Analyst von Baader Helvea überzeugt, dass die Rückversicherer bei der Erneuerungsrunde im Januar nach der schadenreichen Hurrikan-Saison signifikant höhere Preise durchsetzen können.

Kurszielerhöhungen durch die Deutsche Bank stützen die Papiere von Credit Suisse (+0,4%), Julius Bär und UBS (beide +0,1%). Dabei schreiben die Experten, dass sie für die Schweizer Banken zyklischen Rückenwind erwarten. Vor allem die CS und Julius Bär bieten laut den Experten gute Wachstumsaussichten.

Die Aktien der CS setzen damit ihren Kurs vom Vortag fort, als ein Bericht der "Financial Times" für Bewegung gesorgt hatte, wonach sich Staatsfonds aus Saudi Arabien für eine Investition in die CS in Höhe von bis zu 1 Mrd USD interessieren. Ausserdem ist die Bank laut Finanzstabilitätsrat für das weltweite Finanzsystem weniger wichtig geworden.

Der Nachrichtenfluss ist insgesamt überschaubar. Lediglich Adecco (-0,1%) sorgen mit Personalien für Gesprächsstoff. Ian Lee, als Leiter der Region Asien Pazifik, und Chief Information Officer Rob James werden per 1. Januar 2018 in die Geschäftsleitung aufgenommen.

Im breiten Markt sorgen im Fall der SFS Group (-3,5%) ebenfalls ein Analystenkommentar für die deutliche Reaktion. Hier hat Kepler Cheuvreux das Rating auf Reduce gesenkt.

Die auf Röntgen-, Hochfrequenz- und ebeam-Technologie spezialisierte Comet-Gruppe (-0,5%) hat unterdessen im Rahmen eines Investorentages die Guidance für das laufende Jahr bestätigt, verkürzt aber den Zeitrahmen für die Mittelfristziele.

hr/cf