Zürich (awp) - Am Schweizer Aktienmarkt lehnen sich die Anleger auch zum Wochenschluss nicht allzu weit aus dem Fenster. Mit moderaten Verlusten knüpft der SMI an seine Vortagestendenz an. Die freundliche Vorgaben aus Übersee zeigen damit kaum Wirkung. Auch in Europa geben die Kurse überwiegend nach. Händler begründen dies auch mit einer eher dünnen Nachrichtenlage vor dem Wochenende.

Nach unten abgestützt sei der Markt auch durch die Tatsache, dass US-Präsident Joe Biden das 1,9 Billionen Dollar schwere Konjunkturprogramm unterzeichnet hat. Ausserdem wirke die EZB vom Vortag nach, die ihre Bereitschaft signalisiert hatte, das Gelddrucken zu beschleunigen, um die Kreditkosten im Zaum zu halten. Auch ihr Pandemic Emergency Purchase Program (PEPP) versprach sie grosszügiger einzusetzen. Etwas Entlastung erhalten die Märkte zudem von den Anleihenrenditen. "Die 10-jährige US-Rendite blieb stabil in der Nähe von 1,55 Prozent und die Anleger sind nun bereit, einen Anstieg in Richtung der 2-Prozent-Marke zu verkraften", kommentierte ein Händler. "Je langsamer der Anstieg, desto besser."

Der SMI notiert gegen 09.20 Uhr um 0,23 Prozent tiefer auf 10'857,98 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, fällt um 0,29 Prozent auf 1'458,15 Punkte und der umfassende SPI um 0,26 Prozent auf 13'648,76 Punkten. Im SLI stehen 21 Verlierer acht Gewinnern gegenüber. Swisscom sind unverändert.

Nach dem Kursrutsch um 4 Prozent am Vortag, geht es für die CS-Aktien zum Wochenschluss im frühen Handel mit -4,1 Prozent in ähnlichem Umfang erneut abwärts. Eine Abstufung durch Goldman Sachs setzt die Titel unter Druck. Enttäuschend seien die nicht-operative Tätigkeit der Grossbank und die Rückstellungen für 2020.

Auch die übrigen Finanzwerte gehören erneut zu den grössten Verlierern. Neben Julius Bär, Partners Group und der UBS trennen sich die Investoren auch von den Versicherungsaktien der Swiss Re, Swiss Life und Zurich. Die Abgaben liegen zwischen 0,6 und 0,3 Prozent. Sie waren schon am Vortag schwach gewesen.

AMS (-3,1%) leiden unter einem Kommentar von Barclays, in dem die Experten die weiteren Aussichten des Unternehmen kritisch beäugen.

Dem stehen Kursgewinne von 0,5 Prozent bei Alcon gegenüber. Hier wiederum helfen positive Aussagen der UBS zu den Wachstumsaussichten. Lonza (+0,4%) vertieft unterdessen seine Produktionsvereinbarung mit dem Pharmaunternehmen Altimmune für dessen möglichen Corona-Impfstoff Adcovid.

In den hinteren Reihen sacken U-blox nach Zahlen um 11 Prozent ab, Mobilezone um 0,7 Prozent. Bachem springen dagegen um 8,8 Prozent an und auch Flughafen Zürich (+0,9%) steigen nach Jahreszahlen.

hr/kw