Zürich (awp) - Nach den deutlichen Verlusten der letzten Handelstage vollführt der Schweizer Aktienmarkt am Dienstag eine klare Gegenbewegung. Gegenüber dem Rekordhoch gleich zum Jahresstart hatte der Leitindex SMI bis zum gestrigen Montag rund 400 Punkte abgegeben. Das rufe mittlerweile die Schnäppchenjäger aus der Deckung, heisst es im Handel. Sie seien bereits am Vorabend an der Wall Street aktiv gewesen und hätten dafür gesorgt, dass die Verluste dort eingedämmt wurden.

Mit den jüngsten Verlusten habe der Markt die neuen Zinserwartungen eingepreist, heisst es am Markt. "Man geht davon aus, dass die US-Notenbank Fed die Zinsen im laufenden Jahr nicht wie bislang erwartet drei, sondern gar vier Mal anheben wird", heisst es in einem Kommentar. Die erste Zinserhöhung in den USA erwarte man bereits diesen März. Vor diesem Hintergrund dürfte auch die Nominierungsanhörung von US-Fed-Präsident Jerome Powell vor dem Senatsausschuss für Banken am Nachmittag von Interesse sein.

Der SMI steigt um 09.15 Uhr um 1,24 Prozent auf 12'753,59 Zähler. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, gewinnt 1,28 Prozent hinzu auf 2039,71 und der breite SPI 1,15 Prozent auf 16'158,02 Punkte. Bei den 30 Blue Chips gibt es 27 Gewinner und zwei Verlierer, ein Titel (Julius Bär) ist unverändert.

Die Gewinnerliste wird vor allem von den grössten Verlierern des Vortages angeführt. Im Falle des Spitzenreiters Sika (+4,0%) kommen allerdings noch rekordhohe Umsatzzahlen für 2021 hinzu. Die Erwartungen der Analysten hat der Bauchemie- und Klebstoffhersteller damit übertroffen.

Es folgen Straumann (+3,0%), Logitech (+2,9%) und Richemont (+2,8%) unter den Top-Favoriten. Der Uhrenhersteller steht kommende Woche mit Zahlen auf dem Plan.

Dagegen fällt Konkurrent Swatch (-0,9%) als einer von zwei Blue Chips zurück. Am Vorabend hatten sich die RBC wegen des starken China-Exposures vorsichtig über den Titel geäussert.

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