Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt verbucht zum Wochenschluss deutliche Abgaben. Schwache Vorgaben aus Übersee schwappen auch auf den Schweizer Markt und Europa über. Die Unsicherheit an den Märkten bleibe nach wie vor deutlich zu spüren, heisst es. Die anhaltenden Zinsängste sorgten erneut für die negative Stimmung. "Die Anleger agieren aufgrund der Zinssorgen und der schwelenden Ukraine-Krise vorsichtig", heisst es in einem Kommentar. Generell seien sie hin und her gerissen. "Einerseits besteht die Gefahr, dass die Notenbanken angesichts der hohen Inflationsraten zu einem restriktiveren Kurs gezwungen sind. Andererseits würde damit die Inflationsgefahr mittelfristig verringert", heisst es zusammenfassend in einem Kommentar.

Speziell für den Technologiesektor dürften sich enttäuschende Zahlen des Streaming-Anbieters Netflix als belastend erweisen. Doch auch auf die gesamte Marktstimmung dürften die Zahlen drücken, sind sich Händler einig. So seien an der Wall Street vor allem defensive Sektoren gekauft worden. "Ein solches Bild ist auch hierzulande zu erwarten: Die Versorger und der Lebensmittelsektor dürften besser als die Technologiewerte performen." Der kleine Verfall an den Terminbörsen dürfte derweil kaum Einfluss auf den Gesamtmarkt haben.

Der SMI verliert gegen 09.15 Uhr 0,93 Prozent auf 12'443,71 Punkte und notiert damit unter dem bisherigen Jahrestief von 12'448. Dies eröffnet laut Charttechnikern den Weg Richtung November-Tief bei 12'072 Punkten.

Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, fällt um 1,06 Prozent auf 1991,34 Punkte und der breite SPI um 0,91 Prozent auf 15'780,08 Punkte. Alle 30 SLI-Werte fallen.

Entsprechend den Übersee-Vorgaben sacken denn auch hierzulande vor allem Technologiewerte überdurchschnittlich stark ab. So verlieren die Blue Chips Logitech und AMS jeweils mehr als 3 Prozent. In den hinteren Reihen geben Titel wie VAT (-2,5%) und Inficon (-1,7%) ebenfalls überdurchschnittlich stark nach.

Etwas besser als der Markt halten sich Swiss Re (-0,1%) nach positiven Analystenstimmen. Auch Swisscom und Vifor (-0,3%) halten sich etwas besser.

hr/ys