Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt knüpft zur Wochenmitte an die leichten Abgaben vom Vortag an und startet im Minus. Klare Abgaben beim Schwergewicht Nestlé lasten auch auf dem Gesamtmarkt. Am Vortag waren es vor allem Kursverluste in der Pharmabranche, die den Gesamtmarkt zurückgehalten hatten. Dennoch werden Händler nicht müde zu betonen, dass die Stimmung am Markt weiterhin recht gut sei. "Die Omikron-Variante scheint an Schrecken verloren zu haben", kommentiert ein Händler. Zwar seien in einigen Staaten die Infektionszahlen zuletzt sprunghaft gestiegen, im Augenblick werde dem mutierten Virus aufgrund der aktuellen Datenlage ein milder Krankheitsverlauf unterstellt. "Die Angst davor, dass die Konjunktur Schaden nehmen wird, ist geschwunden."

Im weiteren Handelsverlauf wird vor allem die Geldpolitik der US-Notenbank Fed den Ton angeben. Am Abend wird sie das Protokoll der Sitzung von Mitte Dezember veröffentlichen. Immerhin habe die Aussicht auf Zinserhöhungen in den USA hat die jüngste Kursrally an den Aktienmärkten nicht gebremst. Vielmehr freundeten sich die Marktteilnehmer mit dem Szenario einer weniger starken geldpolitischen Unterstützung an .Vor dem Protokoll wird der ADP-Report zunächst einen Hinweis auf den offiziellen Job-Report an diesem Freitag liefern. Dies könnte denn auch bewegen, zumal die Beschäftigungssituation einen grossen Einfluss auf die US-Geldpolitik habe, heisst es im Handel.

Der SMI verliert gegen 09.15 Uhr 0,49 Prozent auf 12'837,37 Zähler. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind und die Gewichtung aller Titel stärker gekappt ist, fällt um 0,30 Prozent auf 2069,26 Punkte und der breite SPI um 0,46 Prozent auf 16'409,46 Zähler.

Als Bremsklotz für den Gesamtmarkt erweisen sich die Nestlé-Aktien (-2,4%). Während die Experten von Jefferies die Titel abgestuft haben, machen sich auch die Analysten von Bernstein Sorgen um den Inflationsdruck für die Nahrungsmittelbranche.

Dem stehen Kursgewinne von 0,9 Prozent bei Kühne+Nagel gegenüber, nachdem der Logistiker angekündigt hat, sein Netzwerk in Afrika deutlich ausgebaut zu haben.

Im breiten Markt werden SIG Combibloc (+2,2%) nach einer Übernahme gesucht.

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