Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt legt zum Wochenstart leicht zu. Der Leitindex SMI hält sich damit locker über der Marke von 11'100 Punkten, die er am Freitag zurückerobert hatte. Positiv wirken die US-Vorgaben und Inflations-Beschwichtigungen von US-Notenbankern. Die Zentralbanker erklärten vor dem Wochenende, die vom Wirtschaftsaufschwung ausgelösten Preissteigerungen seien nur vorübergehend. Dies und sinkende Rohstoffpreise liessen die Furcht vor einer schärferen Geldpolitik zur Bekämpfung der Inflation abebben.

Ein Fragezeichen gibt es derweil zur Konjunkturentwicklung in China. Das Wachstum der chinesischen Industrie hat sich im April verlangsamt. Dies war zwar erwartet worden. Laut Händlern sind jedoch die Aussagen der Regierung, wonach die Erholung von der Pandemie ungleichmässig erfolge, doch etwas beunruhigend. Klar negativ waren ausserdem die neusten Detailhandelszahlen aus dem Reich der Mitte, die unter den Prognosen der Experten zu liegen kamen.

Der SMI notiert gegen 9.15 Uhr 0,22 Prozent höher bei 11'145,54 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, gewinnt 0,25 Prozent auf 1801,17 und der breite SPI 0,26 Prozent auf 14'302,32 Zähler. Am letzten Freitag hatte der SMI um 0,79 Prozent zugelegt, in der gesamten Vorwoche hingegen um 0,50 Prozent nachgegeben.

24 der 30 SLI-Werten verzeichnen Gewinne. Die Avancen sind aber nicht sehr ausgeprägt. So legen CS (+1,3%) und Logitech (+1,2%) als einzige mehr 1 Prozent zu.

Die Papiere der Grossbank zeigen sich damit unbeeindruckt von den Negativschlagzeilen vom Wochenende. Laut einem Bericht der Finanzmarktaufsicht Finma, über den die Sonntagspresse schrieb, pflegte die Grossbank eine eigentliche "Kultur des Wegschauens".

Relativ deutlich im Plus sind dahinter Sonova (+0,9%). Der Hersteller von Hörgeräten wird am Dienstag die Zahlen zum Geschäftsjahr 2020/21 vorlegen.

Bei den Gewinnern eingereiht haben sich auch Swiss Life (+0,7%). Schon am Freitagabend kurz vor Handelsschluss war bekannt geworden, dass die Versicherung einen langjährigen Rechtsstreit mit den US-Behörden abschliessen konnte. Der Versicherer muss dafür 77,4 Millionen US-Dollar aufwerfen, was im Rahmen der Erwartungen lag.

Ausgeprägte Verluste erleiden im SLI lediglich Partners Group (-1,6% rsp. 20,50 Fr.). Diese sind jedoch nur optischer Natur, weil der Titel Ex-Dividende (27,50 Fr.) gehandelt wird.

Am breiten Markt haben verschiedene Biotech-Firmen Neuigkeiten verkündet, die im Fall von Kuros (+6,1%), Addex (+5,6%) und Evolva (+4,2%) positiv aufgenommen werden.

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