Zürich (awp) - Nachdem der SMI zur Wochenmitte die 12'000er Marke zurückerobert hatte, kann er diese am Donnerstag im frühen Handel zunächst nicht halten. Vor allem die deutlichen Aufschläge bei den Schwergewichten Nestlé und Novartis hatten die hiesigen Markt am Mittwoch gestützt. Investoren hätten angesichts der zahlreichen Unternehmenszahlen zuletzt die Dauerthemen wie Engpässe in den weltweiten Lieferketten, hohe Rohmaterialpreise und steigende Inflation sowie die anhaltend hohen Energiepreise etwas beiseitegeschoben. "Dabei klettern die Preise im Gleichschritt mit den Anleiherenditen weiter nach oben", kommentiert ein Händler. Und auch der heutige Handelstag wird von der Berichtssaison dominiert.

Etwas schwächer sind derweil die Vorgaben aus Asien. Dort richteten sich die Blicke erneut auf den Bauträger Evergrande. "Die Aktien des Unternehmens fielen heute nach der Rückkehr von einem Handelsstopp zweistellig, und auch die Nachricht, dass ein Übernahmegeschäft für die Immobiliensparte des Unternehmens gescheitert ist, verstärkte die Befürchtung, dass es schon morgen zu einem technischen Ausfall kommen könnte", fasst ein Börsianer zusammen. Ein weiterer Experte ergänzt: "Nach den jüngsten Zahlungsausfällen anderer chinesischer Bauträger könnten die Evergrande-Geschichte und die Verschuldung im chinesischen Immobiliensektor an diesem Wochenende eine überfällige Rückkehr auf die Titelseiten erleben und die Märkte am Montag auf einen wackeligen Start vorbereiten."

Der Leitindex SMI notiert gegen 09.15 Uhr 0,12 Prozent tiefer bei 11'998,19 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, verliert 0,33 Prozent auf 1942,82 Punkte und der breite SPI 0,20 Prozent auf 15'459,19 Punkte. Bei den 30 SLI-Werten stehen 20 Verlierer acht Gewinnern gegenüber. Sonova und Swisscom sind unverändert.

Am deutlichsten geht es bei den Blue Chips für ABB (-3,8) nach Zahlen abwärts. Die Zahlen zum dritten Quartal lieferten Licht und Schatten, heisst es von Analystenseite. Schindler (-2,7%) folgen nach einem als durchwachsen bezeichneten Quartal dichtauf.

Dass der Markt seine anfänglichen Abgaben noch in den ersten Minuten verringert, verdankt er einmal mehr dem Schwergewicht Nestlé (+0,9%), das erneut gesucht ist.

Das Nachrichtenaufkommen wird aber vor allem von den Vertretern der zweiten Reihe dominiert. Hier kommen Zur Rose (-7,6&) und GAM (-3,3%) und Inficon (-2,4%) nach Zahlen klar zurück. Huber+Suhner (+2,1%) behaupten sich gegen den Trend.

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