Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt ist mit Kursgewinnen in den letzten Handelstag der Woche gestartet. Der Leitindex SMI stösst im frühen Handel fast bis zur Marke von 9'300 Punkten vor und kann damit die Abgaben vom Vortag knapp wettmachen. Positive Treiber gibt es einige, allen voran die Einigung zwischen der EU und der britischen Regierung auf Kernpunkte bei den Brexit-Verhandlungen. Damit ist der Weg für Handelsgespräche frei.

Zudem wurde die Reform von Basel III, bei den Banken oft Basel IV genannt, abgeschlossen und die Regulierungen fielen ersten Kommentaren zufolge nicht so hart aus wie gedacht. Ferner hat der US-Kongress mit einer Übergangslösung eine drohende Haushaltssperre zunächst abgewendet, was auch positiv aufgenommen werde, heisst es im Handel. Für Unterstützung sorgten auch gute Wirtschaftsdaten aus China und Japan. Im Fokus stehen der Anleger stehen nun die US-Arbeitsmarktdaten am Nachmittag.

Der Swiss Market Index (SMI) notiert um 09.30 Uhr 0,28% höher bei 9'296,19 Punkten. Der 30 Aktien umfassende Swiss Leader Index (SLI) steigt um 0,46% auf 1'496,38 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) gewinnt 0,30% auf 10'664,89 Punkte. Von den 30 wichtigsten Titeln notieren 25 im Plus, drei im Minus und zwei (Swisscom, Schindler) unverändert.

Die Bankenwerte reagieren positiv auf die am Vorabend veröffentlichte Einigung bei der Reform der "Basel III"-Regeln. Hier habe es in einigen Bereichen Erleichterungen gegeben, heisst es in ersten Kommentaren. Angeführt wird das SMI/SLI-Tableau von Credit Suisse (+2,3% auf 17,12 CHF). Hier hat die Deutsche Bank das Kursziel auf 21 von 19 CHF angehoben und die Buy-Bewertung bestätigt. Prognose und Kostensenkungen seien besser als erwartet ausgefallen, resümiert der zuständige Analyst den Investorentag. Die UBS (+1,4%) nominiert mit Jeremy Anderson einen erfahrenen Banken-Berater zur Wahl in den Verwaltungsrat im kommenden Frühjahr.

Aryzta (+0,7%) wurden laut Händlern von Mirabaud auf "Buy" hochgestuft. Hier haben die Aktionäre an der GV am Donnerstag zwar allen Anträgen des VR zugestimmt, ein hoher Nein-Anteil für einige Traktanden werden jedoch als Denkzettel für das Management und den VR gewertet. So stimmten etwa rund 45% gegen den Vergütungsbericht 2017. Klar fester zeigen sich zudem Swiss Life (+0,8%), Partners Group, Vifor (je +0,7%) oder Lonza (+0,6%).

Bei Swiss Re (+0,4%) kommt es zu einem Wechsel auf dem Posten des Finanzchefs. David Cole zieht sich im kommenden Frühjahr aus dem Management zurück. Als sein Nachfolger wurde der derzeitige Strategie-Chef John Dacey nominiert.

Stütze erhält der SMI von Novartis (+0,7%), nachdem der Pharmakonzern Studiendaten zum Biosimilar Pegfilgrastim veröffentlicht hat. Das Medikament zeige das gleiche pharmakokinetische und pharmakodynamische Profil wie das Originalpräparat Neulasta von Amgen.

Demgegenüber setzt Roche (GS -1,3%) die Kursschwäche vom Vortag fort. Analysten hatten sich zurückhaltend zu den Ergebnissen zu Krebsmedikament-Studien geäussert. Das dritte Schwergewicht Nestlé (+0,2%) legt leicht zu.

Am breiten Markt verbuchen AMS (+5,7%) eine deutliche Erholung nach der schwachen Entwicklung der Vortage. Auch der Bankensoftwarekonzern Temenos (+0,8%) notiert im Plus.

Für die Aktien von Burckhardt Compression (+1,5%) hat Research Partners das Rating auf "Kaufen" von "Halten" hochgestuft und auch das Kursziel erhöht. Aufgrund der Mittelfristziele habe er seine Schätzungen ab 2018/19 angehoben, schreibt der Analyst.

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