Zürich (awp) - Die Schweizer Börse knüpft zum Wochenstart an den Negativtrend der vergangenen Wochen an und gibt weiter nach. Die Anleger seien noch nicht bereit, in ein fallendes Messer zu greifen, heisst es am Markt. Die Kurse seien inzwischen zwar tief, um aber als günstige Kaufgelegenheit zu gelten, sei das Umfeld einfach zu unsicher. "Wir sind in einem Bärenmarkt und der dürfte noch einige Zeit dauern", sagt ein Börsianer.

Nach wie vor sorgten der Ukraine-Krieg, die steigenden Rohstoffpreise, die steigende Inflation sowie die Zinsängste, Konjunktursorgen und die restriktiven Covid-Massnahmen in China für Unruhe und Unsicherheit an den Märkten. Dies könnte auch die nächsten Wochen und Monate noch anhalten. Die Stimmung unter Investoren sei entsprechend schlecht und die Nervosität gross. Zudem müssten die Währungshüter angesichts der rekordhohen Inflation dem Kampf gegen die steigenden Preise wohl den Vorzug gegenüber steigenden Aktienkursen geben, heisst es weiter.

Der SMI verliert gegen 09.25 Uhr 0,77 Prozent auf 11'639,66 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, fällt um 0,99 Prozent auf 1792,38 Punkte und der breite SPI um 0,61 Prozent auf 14'983,27 Zähler. Im SLI weisen zwei Werte positive Vorzeichen auf, der Rest verliert.

Vergleichsweise gut schlagen sich die Finanzwerte UBS (+0,8%) und Swiss Re (+0,6%). Die Aktien der CS (-2,3% oder 0,15 Fr.) sind eigentlich nur wenig verändert, denn sie werden Ex-Dividende von 0,10 Franken gehandelt. "Steigende Renditen versprechen den Finanzhäusern bessere Erträge", sagt ein Händler.

Belastet wird der Markt von den schwergewichtigen Nestlé-Aktien (-0,3%), die nach anfänglichen Gewinnen ins Minus fallen, sowie den beiden Pharmariesen Novartis (-0,8%) und Roche (-0,6%).

Unter Druck stehen die Technologietitel Logitech (-3,3%), AMS Osram (-2,0%) und VAT (-1,4%), was mit den negativen Vorgaben der US-Börse Nasdaq erklärt wird.

Die Aktien von Holcim (-4,8%) und Lonza (-2,1%) verlieren zwar optisch auch an Wert, was aber zum Grossteil dem Dividendenabgang geschuldet ist.

Auch am breiteren Markt fallen mit SoftwareOne (-4,8%) und Stadler Rail (-2,4%) zwei Werte auf, die "ex-Dividende" gehandelt werden.

Positiv stechen Obseva (+9,7%) hervor. Das Biotechunternehmen hat an einem Fachkongress positive Daten zu seinem Produktkandidaten Linzagolix vorgelegt.

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