Zürich (awp) - Am Schweizer Aktienmarkt überwiegt zur Wochenmitte Zurückhaltung. Im Vorfeld der heutigen US-Zinsentscheidung wollten sich die meisten Marktteilnehmer nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, kommentierte ein Händler. "In der aktuellen Situation benötigt es nicht viel, um hohe Volatilitäten an den Finanzmärkten zu erzeugen." Einerseits seien Investoren nervös, wollten aber zugleich keine weitere Kursperformance verpassen. Der sogenannte FOMO-Effekt - also die Angst, etwas zu verpassen - sei bereits gestern sehr gut zu erkennen gewesen.

Der Stimmung geholfen hat vor allem die Tatsache, dass die Stabilisierungsmassnahmen der Zentralbanken und Politik für die CS und auch die First Republic Bank in den USA offenbar Wirkung gezeigt haben. So erklärte etwa US-Finanzministerin Janet Yellen am Dienstag, die Regierung könnte einspringen, um die Einlagen weiterer Banken zu schützen, wenn die Aufsichtsbehörden die Gefahr eines Ansturms auf das Bankensystem sehen. Das Fed wiederum wird am Abend nach Börsenschluss den Notenbank-Reigen eröffnen. Aktuell wird ein Zinsschritt um 25 Basispunkte erwartet. Am morgigen Donnerstag folgen dann SNB und auch die Bank of England.

Der SMI gibt gegen 09.15 Uhr 0,10 Prozent nach auf 10'782,10 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, verliert 0,08 Prozent auf 1708,70 und der breite SPI notiert praktisch unverändert bei 14'116,01 Zählern. Von den 30 SLI-Werten geben 16 nach, elf legen zu, drei sind unverändert.

Ganz vorne im Gewinnerfeld sind nach volatilem Beginn die Aktien der UBS (+1,1%) zu finden. Die UBS hatten bereits am Vortag mit einem zweistelligen Kursgewinn das mit Abstand grösste Kursplus verzeichnet. Händler und Analysten werten es positiv, dass die Grossbank zwei vorrangige unbesicherte Bail-in-Anleihen zurückkaufen will, die sie erst vor wenigen Tagen emittiert hatte.

Zur Kenntnis genommen wird deweil die Tatsache, dass es in der Woche ab dem 10. April eine ausserordentliche Session im Schweizer Parlament zur Übernahme der CS (-0,2%) geben wird. Die "Financial Times" berichtet ausserdem, die UBS wolle den Vertrag zwischen der von ihr übernommenen Credit Suisse und Michael Klein in Bezug auf Teile des Investment Bankings offenbar nicht akzeptieren.

Die rote Laterne halten aktuell die Aktien von Sika (-0,9%). Auch Swisscom und der Uhrenhersteller Richemont (beide -0,6%) fallen im frühen Handel zurück.

In den hinteren Reihen springen Komax (+4,8%) nach einem Analystenkommentar an.

hr/uh