Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt ist am Dienstag mit höheren Notierungen in den Handel gestartet. Der SMI nimmt somit wieder die Marke von 11'200 Punkten ins Visier und ist auch keine 100 Punkte mehr von seinem Allzeithoch entfernt. Die höheren Zinsen und das Thema Inflation hätten etwas von ihrem Schrecken verloren, heisst es zur Begründung. Viele Investoren gäben sich aktuell schon damit zufrieden, dass die Zinsen nicht markant weiter steigen würden.   Damit richte sich der Blick wieder auf die sich aufhellende Konjunktur und das sich daraus ergebende Kurspotenzial am Aktienmarkt. Ein Analyst warnt jedoch vor zu viel Optimismus. Die Lage bleibe fragil. "Wir glauben, dass sich die Anleger auf weitere Volatilitätsschübe einstellen sollten", so seine Einschätzung. Das Inflationsgespenst könne jederzeit wieder für Unruhe sorgen.

Der SMI notiert um 9.15 Uhr 0,43 Prozent höher bei 11'182,91 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, gewinnt 0,68 Prozent auf 1811,09 und der breite SPI 0,56 Prozent auf 14'378,56 Zähler. 28 der 30 SLI-Titel legen zu.

Positiver Ausreisser sind die Papiere des Hörgerät- und Hörimplantatherstellers Sonova, die sich nach der Publikation der Jahreszahlen 2020/21 um satte 9,1 Prozent verteuern. Das Unternehmen übertraf die Analystenschätzungen sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn. Als eigentlicher Lichtblick gelten aber die Ziele fürs das neue Jahr. Wie es heisst, werden viele Analysten ihre Schätzungen anheben müssen. Branchennachbar Straumann (+1,2%) ziehen im Sog von Sonova an.

Gefragt ist ausserdem Technologie: Logitech (+1,6%) sind hinter Sonova die grössten Gewinnern bei den Blue Chips. Dahinter folgen Schindler (+1,3%) nach einen Grossauftrag aus Ägypten.

Gesucht sind auch diverse Finanzpapiere, etwa jene der Grossbanken UBS und CS, die beide gut 1 Prozent zulegen.

Ausserdem stossen auch Zykliker auf eine Nachfrage, wie die Kursgewinne von um die 1 Prozent bei Adecco oder ABB zeigen.

Derweil sind ausgesprochen defensive Aktien weniger begehrt. Zwei Vertreter aus diesem Bereich, Novartis (-0,1%) und Swisscom (-0,4%), sind derzeit auch die beiden einzigen Verlierer im SLI.

Am breiten Markt richtet sich das Augenmerk unter anderem auf Meyer Burger (+7,8%), die von einer Kaufempfehlung der UBS profitieren.

Im Fokus sind ausserdem Inficon (+1,6%) nach einer kleinen Übernahme in den USA und Orascom (+1,8%) nach Q1-Zahlen.

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