Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt gibt am Freitag im frühen Handel - belastet von schwachen US-Vorgaben - nach. Verstärkte Zinssorgen lasten auf den Kursen, heisst es am Markt. US-Notenbankvertretern hatten sich für eine zeitnahe Anhebung des Leitzinses ausgesprochen und damit die Befürchtungen vor eine noch schnelleren geldpolitische Straffung angeheizt. "Die Zinswolken haben sich eindeutig verdunkelt", sagt ein Händler.

Trotz seiner defensiven Aufstellung kann sich auch der Schweizer Markt den Vorgaben nicht entziehen. "Es sieht eher danach aus, dass die Anleger weitere Gewinne mitnehmen", sagt ein Händler. Weitere Impulse erwarteten die Marktteilnehmer nun von den US-Daten am Nachmittag sowie den Ergebnissen einzelner Grossbanken, mit denen die US-Bilanzsaison nun losgeht. Da am Montag in den USA ein Feiertag (Martin Luther-King-Day) begangen wird, dürften sich die Investoren für ein verlängertes Wochenende positionieren und sich eher vorsichtig verhalten.

Der SMI fällt um 09.15 Uhr um 0,66 Prozent auf 12'537,20 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, büsst 0,72 Prozent auf 2014,69 und der breite SPI 0,78 Prozent auf 15'899,86 Zähler ein. 27 schwächeren SLI-Werten stehen drei Gewinner gegenüber.

Fester sind Partners Group (+1,6%). Der auf alternative Anlagen spezialisierte Vermögensverwalter hat im vergangenen Jahr Kapitalzusagen von Kunden von 25 Milliarden US-Dollar erhalten nach 16 Milliarden im Vorjahr. Das ist mehr, als Analysten erwartet hatten, und auch mehr, als das Unternehmen selbst in Aussicht gestellt hatte. Die Analysten der CS sprechen von einem aussergewöhnlich guten Jahr.

Minim höher sind auch Credit Suisse (+0,02%) und die Titel des Uhrenkonzerns Swatch (+0,1%).

Dagegen stehen erneut die Gewinner des Vorjahres unter Druck: Kühne + Nagel, Straumann, Givaudan, Sika und Lonza büssen zwischen 1,9 und 1,5 Prozent ein.

Von den defensiven Schwergewichten halten sich Novartis (-0,2%) und Roche (-0,4%) besser als Nestlé (-1,0%).

Die Technologiewerte AMS, Logitech und Temenos verlieren zwischen 1,1 und 0,9 Prozent.

Am breiten Markt sinken Inficon nach vorläufigen Geschäftszahlen für 2021 um 4 Prozent. CPH (-2,9%) schreibt wegen der sinkenden Nachfrage nach Zeitungspapier 150 Millionen Franken auf das Anlagevermögen ab.

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