Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt setzt zu Wochenschluss seine jüngste Erholung im frühen Handel mit moderaten Aufschlägen fort. Davor hatten an der Wall Street die Konjunkturzuversicht nach günstig ausgefallenen wöchentlichen Arbeitsmarktdaten gepaart mit wieder sinkenden Renditen für Käufe und für ein Ende der dreitägigen Verluststrecke gesorgt.

Investoren zeigen sich derzeit aber unsicher, in welche Richtung es in der nächsten Zeit gehen werde, erklärten Marktbeobachter. Sie seien derzeit gefangen zwischen Optimismus über die Lockerungen in der Corona-Krise und der Sorge vor einem Inflationsschub. Am Berichtstag könnten aber Deckungskäufe vor dem Wochenende und der kleine Eurex-Verfall eine stützende Rolle spielen, hiess es.

Der SMI notiert um 9.13 Uhr 0,31 Prozent höher bei 11'186,79 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, steigt um 0,40 Prozent auf 1815,70 und der breite SPI 0,33 Prozent auf 14'410,54 Zähler.

Richemont springen um 5,6 Prozent. Der Luxusgüterkonzern hat im Geschäftsjahr deutlich besser als von Analysten erwartet abgeschnitten und wird die Dividende verdoppeln. Vor allem erholten sich die Geschäfte des Cartier-Besitzers zuletzt kräftig; von Januar bis März kletterte der Umsatz um 30 Prozent. Swatch (+1,0%) profitieren von dieser Vorlage.

Logitech ziehen nach starken Nasdaq-Vorgaben um 0,5 Prozent an. Der Hersteller von Computer-Mäusen hatte am Morgen Details zu seinem aufgestockten Aktienrückkaufprogamm kommuniziert. Dass dieses von 250 Millionen auf eine Milliarde US-Dollar erhöht wird, war seit Ende April bekannt.

Credit Suisse setzten ihre am Vortag angefangene Erholungsbewegung mit einem Plus von 1,1 Prozent. Mit 9,61 Franken sind die von den Debakeln um Archegos und Greensill gebeutelten Papiere aber immer noch für deutlich weniger als eine Zehnernote zu haben. UBS (-0,1%) und Julius Bär (-0,9%) werden hingegen wieder verkauft.

Die defensiven Schwergewichte setzen am Berichtstag keine besondere Akzente. Roche (+0,2%), Novartis (unverändert) und Nestlé (+0,2%) geben dem Gesamtmarkt für einmal keinen klaren Trend vor.

Auf den hinteren Rängen rücken Rieter um 2,6 Prozent vor. Nach einer vor Auffahrt ausgesprochenen positiven Gewinnwarnung, erhöhen die Analysten der UBS ihr Anlagevotum nun von "Sell" auf "Neutral". Das Kursziel wurde glatt verdoppelt.

Swiss Steel (+2,5%) erhält Aufmerksamkeit, weil mit Peter Spuhler ein prominenter Investor beim Stahlkocher eingestiegen ist. Dabei hatte zuvor am Vorabend die Finanzmarktaufsicht die Hoffnung auf ein allgemeines Pflichtangebot des grössten Aktionärs weiter geschmälert.

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