Zürich (awp) - Zur Wochenmitte setzt der Schweizer Aktienmarkt im frühen Handel zur Gegenbewegung an. Am Vortag war der Leitindex SMI im Zuge einer verstärkten Konsolidierung zeitweise noch unter die 10'600er-Marke gefallen. Neben einem verstärkten Fokus auf eine möglicherweise steigende Inflation setze sich zudem eine Sektor-Rotation an den Märkten fort. Sie könnte zu beschleunigenden Gewinnmitnahmen bei den Pandemie-Gewinnern führen, kommentiert ein Händler.

Dese Rotation dürfte sich angesichts der Aussicht auf ein allmähliches Ende der Lockdowns in vielen Ländern in absehbarer Zeit fortsetzen. Entsprechend dürften die hochbewerteten Aktien der Tech-Giganten weiterhin leiden, während Value-Titel verstärkt in den Fokus der Investoren rückten. "Die Nervosität bei den in den vergangenen Monaten erfolgsverwöhnten Anlegern hat aber wieder spürbar zugenommen", fasst ein Marktteilnehmer die Stimmung zusammen. Immerhin sei es Fed-Chef Jerome Powell am Vortag gelungen, mit seinen Kommentaren die Gemüter etwas beruhigen. So erteilte er einem baldigen Ende der lockeren Geldpolitik eine Absage.

Der SMI gewinnt gegen 09.20 Uhr um 0,48 Prozent hinzu auf 10'660,41 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, steigt um 0,66 Prozent auf 1'725,90 und der umfassende SPI um 0,50 Prozent auf 13'317,09 Zähler. Von den 30 SLI-Werten legen alle bis auf Alcon zu.

Oben auf der Gewinnerliste stehen mit AMS (+2,7%) und Logitech (+2,3%) denn auch zwei der grössten Verlierer vom Vortag. Mit Kühne+Nagel, Geberit, ABB oder auch Richemont sind noch weitere Zykliker gefragt, wie die Aufschläge zwischen 1,5 und 1,1 Prozent zeigen.

Aktuell gibt es mit den Alcon-Aktien (-2,8%) nur einen Verlierer. Die ehemalige Novartis-Tochter ist im Schlussquartal knapp an den Analystenschätzungen vorbeigeschrammt. Das lässt sich zumindest vom am Vorabend veröffentlichten Jahresergebnis ableiten. Auch wer sich konkrete Aussagen zum laufenden Jahr erhofft hat, wird enttäuscht.

Die eigentliche Musik wird im frühen Handel aber erneut in den hinteren Reihen mit der Vorlage diverser Abschlüsse gespielt. Siegfried (+4,4%), Zehnder (+3,6%), EFG (+2,6%) oder auch Allreal (+0,4%) sind nach Zahlen gesucht, während Valora (-2,3%) und Sulzer (-0,6%) zurückfallen.

Noch deutlicher sinken Basilea (-7,9%) nach einer Privatplatzierung. Branchenkollege Relief Therapeutics ziehen dagegen nach Studiendaten um 16 Prozent an.

hr/jb