Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt ist am Freitag wenig verändert aber tendenziell etwas schwächer in die Sitzung gestartet. Sollte es vor dem Wochenende nicht mehr zu grösseren Ausschlägen kommen, zeichnet sich für den SMI in der Gesamtwoche wie bereits in den Wochen davor mehr oder weniger eine Seitwärtsbewegung ab; mit einem positiven oder negativen Vorzeichen ist noch offen. Die Vorgaben aus den USA sind wenig aussagekräftig mit einer leicht positiven Tendenz. Im Fokus bleibt die Geldpolitik. Am Vortag hatten sich in den USA verschiedene Mitglieder des Fed dazu geäussert. Dabei war der Grundtenor weiter eher "hawkish".

Die jüngst starken Arbeitsmarktdaten aus den USA liessen auf weitere Zinsschritte schliessen, heisst es denn auch in einer Einschätzung der Marktlage der Credit Suisse. Sollte sich die Wirtschaft als einigermassen widerstandsfähig erweisen, werde die amerikanische Notenbank die geldpolitischen Zügel noch straffer in die Hände nehmen müssen. Im Umkehrschluss brauche es wohl eine deutliche konjunkturelle Abkühlung, bis das Fed von seinem Straffungskurs ablassen werde, so die Bank.

Der SMI notiert um 9.20 Uhr 0,04 Prozent tiefer bei 11'162,79 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, sinkt um 0,13 Prozent auf 1718,35 Punkte und der breite SPI um 0,05 Prozent auf 14'430,93 Punkte. Im SLI stehen 11 Gewinnern 19 Verlierer gegenüber.

Leicht positiv entwickeln sich nach negativem Start Geberit (+0,3%). Der Titel hatte am Vortag nach durchzogenen Halbjahreszahlen nachgegeben, am Berichtstag folgen nun weitere kritische Kommentare verbunden mit Kurszielsenkungen; so etwa durch Berenberg, Barclays, CFRA oder Vontobel. Keines der Institute empfiehlt den Titel zum Kauf, dies im Gegensatz zur Société Général, welche die Aktie auf "Buy" von "Hold" hochgestuft hat. Das französische Institut begründet dies mit der Erwartung einer Verbesserung der Marge aufgrund der Preiserhöhungen.

Sonova (+1,7%) legen ebenfalls gegen den Trend zu und liegen derzeit an der Tabellenspitze. Der Hörgerätehersteller hat am Morgen über eine Ergänzungsakquisition in China berichtet. Die übernommene Hörakustikgeschäftskette Hysound ist mit einem Jahresumsatz von rund 32 Millionen Franken relativ klein, die Bank Vontobel beispielsweise nennt die Transaktion dennoch "begrüssenswert".

Auf der Gegenseite geben AMS Osram (-1,6%), CS (-1,1%) sowie Adecco und VAT (je -1,0%) am meisten nach.

Im breiten Markt ziehen jeweils nach Zahlen U-Blox (+7,6%) markant und Mobilezone (+1,2%) moderat an, wogegen Polypeptide (-1,8%) zurückfallen.

cf/kw