Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt gibt am Montag im frühen Geschäft nach. Er knüpft damit an den Abwärtstrend von vor dem Wochenende an. Die Vorgaben aus den USA sind negativ, ebenso tendieren zum Wochenstart die asiatischen Märkte mehrheitlich negativ, ungeachtet einer weiteren Zinssenkung in China. Diese sei zu gering, um die Konjunktur anzukurbeln, vor allem angesichts der unveränderten Null-Covid-Strategie der Regierung, heisst es in Marktkreisen. Belastetet wird das Börsensentiment von Befürchtungen, dass die US-Notenbank die geldpolitischen Zügel weiter energisch straffen wird, um der hohen Inflation Herr zu werden.

Zurückhaltung herrscht zum Wochenstart auch mit Blick auf das anstehende jährliche Treffen der Notenbank im amerikanischen Jackson Hole. "Alle Augen auf Jackson Hole", schreibt etwa die LBBW, auch wenn die mit Spannung erwartete Rede von Fed-Chef Jerome Powell erst für Ende der Woche terminiert sei. Die Zinsdiskussion sei dennoch bereits in vollem Gange. Insgesamt träfen zuletzt schwächere Makro-Daten und restriktivere Notenbanken auf erholte Kursniveaus. Damit sei die Basis für nun wieder sinkende Notierungen gelegt, so die Bank.

Der SMI notiert um 9.15 Uhr 0,19 Prozent tiefer bei 11'135,44 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, sinkt um 0,14 Prozent auf 1708,93 Punkte und der breite SPI um 0,15 Prozent auf 14'388,65 Punkte. Im SLI kommen auf 21 Verlierer 9 Gewinner.

Die grössten Einbussen bei den Blue Chips erleiden zum Wochenstart AMS Osram (-1,3%) und Adecco (-1,0%) sowie ABB und Schindler (je -0,8%).

Auch Credit Suisse (-0,6%) geben etwas deutlicher nach. Die Bank hatte am Morgen mit Dixit Joshi den Namen des neuen Finanzchefs und Nachfolgers von David Mathers sowie weitere Ernennungen in der oberste Führungsetage bekanntgegeben. So übernimmt etwa Francesca McDonagh die Funktion eines Group Chief Operating Officer. Die Zürcher Kantonalbank etwa erachtet die Nominierungen als kursneutral.

Geberit halten sich im Bereich des Schlussniveaus vom Freitag und stoppen damit zumindest in der Eröffnungsphase die Talfahrt der Vorwoche. Etwas Unterstützung kommt dabei von einer Aufstufung durch Mirabaud auf "Buy".

Und auch Partners Group (+1,2%) erhalten als Tabellenführer von einem positiven Analystenkommentar etwas Rückenwind, wie ein Händler erklärte.

Im breiten Markt knüpfen Polypeptide (-6,9%) an die rasante Talfahrt vom Freitag (-20% nach Zahlen) an. Bei U-Blox (-6,1%) werden nach dem massiven Gewinn vom Freitag von über 21 Prozent Gewinne mitgenommen.

cf/uh