Zürich (awp) - Zum Wochenschluss gehen Investoren am Schweizer Aktienmarkt auf Nummer Sicher. Nachdem der Leitindex SMI am Vortag erstmals seit dem Ausbruch der Covid-19-Pandemie wieder über die Marke von 11'000 Punkten gestiegen war, haben einige Akteure erst einmal ihre jüngsten Gewinne kassiert. Der Zurückhaltung entsprechend dürfte daher auch der Nachrichtenfluss rund um das Virus wieder etwas stärker in den Fokus treten.

"Die Aktienkurse sind dem Licht am Ende des Tunnels zwar schnell entgegengelaufen, jetzt muss aus der Hoffnung aber auch irgendwann Realität werden, um die Rally zu bestätigen", kommentiert ein Händler. Und je länger die Restriktionen bestehen blieben, desto mehr dürfte auch die Frage aufkommen, ob die Regierungen und Zentralbanken genügend unternehmen, um eine zweite, potenziell längere Rezession zu verhindern, so der Experte weiter. Vor diesem Hintergrund rückt das geplante Konjunkturprogramm von US-Präsident Joe Biden wieder ins Rampenlicht. Nach Einschätzung von Beobachtern wird das Gesetz ohne die Unterstützung einiger Republikaner kaum durchzusetzen sein. Akzente an den Märkten könnten zum Wochenschluss die Veröffentlichung von Einkaufsmanagerindizes setzen.

Der SMI verliert gegen 09.20 0,27 Prozent auf 10'883,47 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, verliert 0,40 Prozent auf 1'720,05 und der breite SPI 0,08 Prozent auf 13'546,28 Zähler. 20 der 30 SLI-Titel geben nach, sechs legen zu und vier sind nahezu unverändert.

Mit Abgaben von 2,8 Prozent sind Temenos die grössten Verlierer. Es folgen nach einer Abstufung durch die UBS die Aktien vom Personalvermittler Adecco mit -2,0 Prozent. Auch Schindler, Sonova und Partners Group geben jeweils um mehr als 1 Prozent nach. Schindler wurden von Oddo BHF abgestuft.

Dem stehen Gewinne von 0,8 Prozent bei Alcon gegenüber. Dass sich der Markt besser hält als die meisten Börsen in Europa liegt aber vor allem an Nestlé und Roche, die sich unverändert präsentieren und den Markt so abstützen.

Deutlichere Bewegungen sind dagegen im breiten Markt auszumachen. Tornos und Kudelski ziehen beide um jeweils mehr als 10 Prozent an. Deutlich tiefer werden Vifor (-4,0%) nach einer Verkaufsempfehlung durch die UBS gestellt.

hr/tt