Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt gibt am Donnerstag im frühen Handel klar nach. Belastet werden die hiesigen Aktien von schwachen Vorgaben aus den USA. Dort hat der erste bestätigte Corona-Fall mit der Omikron-Variante bei einer geimpften Person in Kalifornien kurz vor Handelsschluss zu einer Verkaufswelle geführt. Der positive Einstieg in den letzten Monat des Jahres vom Vortag scheint sich damit wieder zu verflüchtigen und die Mitte November eingeleitete Abwärtsbewegung findet eine Fortsetzung. In diesem unsicheren Umfeld halten sich zu Beginn insbesondere einige defensive Titel etwas besser als der Rest, während Vifor Pharma von Übernahmespekulationen getrieben werden.

Die Volatilität an den Aktienmärkten ist zuletzt zwar etwas zurückgegangen, bleibt für den SMI aber auf einem im Vergleich zu den vergangenen Wochen hohen Niveau. Und bis es genaueres Wissen über die neue Omikron-Variante gibt, dürften die Schwankungen in den Aktienkursen auf einem erhöhten Level bleiben, heisst es etwa in einem Kommentar der Credit Suisse. Der Konjunkturbericht der amerikanischen Notenbank, das so genannte "Beige Book", brachte derweil kaum bahnbrechende neue Erkenntnisse.

Der Leitindex SMI büsst um 09.15 Uhr 0,89 Prozent auf 12'157,34 Punkte ein. Der SLI, der die 30 wichtigsten Aktien umfasst, gibt 0,99 Prozent auf 1961,55 Punkte nach und der breite SPI 1,00 Prozent auf 15'514,23 Punkte. Im SLI stehen 27 Verlierer lediglich drei Gewinnern gegenüber.

Klar im Fokus der Anleger sind die Aktien von Vifor Pharma, die mit einem Plus von gut 13 Prozent massiv nach oben schliessen. Auslöser der spekulativen Käufe ist laut Händlern ein Bericht der Zeitung "The Australien" über ein mögliches Kaufangebot des australische Pharmakonzerns CSL. Der Übernahmepreis könnte sich auf mehr als 10 Milliarden australische Dollar belaufen, heisst es dort. Vifor kommentiert die Gerüchte selbstredend nicht.

Im Fokus stehen zudem Novartis (+0,2%), welche sich anlässlich eines Investorentages als einigermassen resistent gegen den Abwärtstrend erweisen. Der Pharmakonzern hat sich für die Pharmasparte zum Ziel gesetzt, in den Jahren bis 2026 durchschnittlich um mehr als 4 Prozent zu wachsen. Teils wird den News kaum Börsenrelevanz zugesprochen, an anderer Stelle werden sie als positiv beurteilt.

Die grössten Einbussen erleiden AMS (-3,3%), gebremst durch Berichte über eine nachlassende iPhone-Nachfrage bei Apple. Dies belastet auch weitere Tech-Werte wie etwa Logitech (-1,8%) oder Inficon (-1,2%).

Auch Richemont (-2,4%) oder ABB (-2,3%) büssen überdurchschnittlich an Terrain ein. Die Nachricht, dass die Aktien des Luxusgüterherstellers Richemont Eingang finden in den Aktienindex Stoxx Europe 50, schlägt sich kaum positiv in der Bewertung nieder.

cf/uh