Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt ist sehr schwach in die Sitzung vom Freitag gestartet. Nachdem der SMI unter den aufkommenden Zinsängsten bereits am Vortag klar ins Minus gedreht hat, zeichnet sich auch für die Gesamtwoche ein weiteres Minus ab. Die Stimmung an den globalen Aktienmärkten ist vor dem Wochenende klar ins Negative gekippt. So hat der Dow Jones am Vortag 1,8 Prozent und der Nasdaq 100 gar 3,6 Prozent eingebüsst, worunter nun auch die hiesigen Tech-Werte leiden. In Asien büsste der Nikkei gar rund 4 Prozent ein.

Der Zinsschock kam am Vortag mit einem Anstieg der 10-jährigen US-Staatsanleihen auf bis zu 1,60 Prozent und damit auf das höchste Niveau seit Februar 2020. Bei den Investoren verstärke sich die Meinung, dass die Inflation zunehmen und die US-Notenbank zu einer Straffung ihrer Geldpolitik zwingen werde, heisst es in Marktkreisen. Die Beruhigungspillen, die Fed-Chef Jerome Powell Mitte der Woche noch zu verbreichen versuchte, seien an den Märkten offenbar ohne grosse Wirkung geblieben.

Der SMI fällt bis um 09.15 Uhr 0,92 Prozent auf 10'561,14 Punkte zurück. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, büsst 1,18 Prozent auf 1'706,77 Punkte ein und der umfassende SPI 0,90 Prozent auf 13'189,72 Punkte. Alle 30 SLI-Werte notieren negativ.

Im Fokus stehen am Berichtstag LafargeHolcim, welche nach Zahlen mit einem Minus von 1,5 Prozent im hinteren Bereich der Tabelle zu finden sind. Der Zementhersteller hat insbesondere mit dem Gewinn positiv überrascht. Aber auch der Umsatz lag etwas über dem AWP-Konsens. Analysten zeigen sich zwar erfreut darüber, dass LafargeHolcim im Schlussquartal auf den Wachstumspfad zurückgefunden hat. Bemängelt werden hingegen die zukunftsgerichtete Aussagen. So werden gerade die diesjährigen Gewinnvorgaben als eher etwas vorsichtig beurteilt.

Grösste Verlierer sind derzeit Adecco (-2,5%), welche bereits am Vortag im Anschluss an die Jahreszahlen unter Druck standen. Verschiedene Kurszielerhöhungen helfen da am Berichtstag wenig.

Daneben büssen einige Finanzwerte wie UBS und Julius Bär (je -2,1%), aber auch Techwerte wie AMS (-1,8%) oder Logitech (-1,9%) markant an Terrain ein; dies nach den sehr schwachen Sektorvorgaben aus den USA.

Die geringsten Abgaben verzeichnen die Schwergewichte Nestlé (-0,1%), Roche und Novartis (je -0,6%) als defensive Versicherung des Gesamtmarkts.

Im breiten Markt brechen Bobst nach Jahreszahlen um 6,1 Prozent ein.

cf/ra