Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt tendiert am Dienstag im frühen Geschäft auf breiter Front schwächer. Negative Vorgaben aus den USA und aus Fernost, wo die anhaltenden Inflationsängste für tiefere Notierungen gesorgt hatten, trüben die Stimmung. Die gefährliche Spirale aus steigenden Energiepreisen, zunehmenden Inflationserwartungen und steigenden Renditen am Anleihemarkt drehe sich unaufhörlich weiter und lasse keine Kauflaune aufkommen, heisst es in einem Kommentar von CMC Markets. Dazu kommen laut Händlern noch die Schuldenprobleme der chinesischen Immobilienwirtschaft hinzu.

Die weitere Entwicklung dürfte nun stark vom Verlauf der Bilanzsaison mitbeeinflusst werden, heisst es weiter. Die Erwartungen seien relativ hoch und die Stimmung daher entsprechend recht nervös, heisst es am Markt. Denn auch nach der jüngsten Korrektur seien die Bewertungen noch immer stolz und damit auch anfällig für Enttäuschungen. Hierzulande hat mit Givaudan die erste Bluechip-Firma Angaben zum dritten Quartal veröffentlicht. In den USA geht der Zahlenreigen am Mittwoch los.

Der SMI notiert um 09.15 Uhr um 0,73 Prozent tiefer mit 11'685,42 Zählern. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, verliert 0,83 Prozent auf 1883,81 und der breite SPI 0,65 Prozent auf 15'046,47 Punkte. Sämtliche SLI-Titel sind schwächer.

Im Fokus stehen Givaudan (-1,7%). Der Aromen- und Duftstoffhersteller hat den Umsatz in den ersten neun Monaten 2021 um 5,8 Prozent auf 5,07 Milliarden Franken gesteigert und damit die Erwartungen der Analysten leicht übertroffen. Im dritten Quartal 2021 flachte das Wachstum allerdings etwas ab. "Und da die Aktie trotzdem noch ein sattes Plus seit Jahresanfang aufweist, kommt es angesichts der unsicheren Umfelds eben zu Gewinnmitnahmen", sagt ein Händler.

Ähnlich sei es auch bei Lonza (-1,1%), sagt der Händler. Der Pharmazulieferer hat sich neue Ziele gesetzt und peilt bis 2024 ein Umsatzwachstum im niedrigen Zehnerbereich in Lokalwährungen an sowie eine Betriebsgewinnmarge zwischen 33 und 35 Prozent an, wie es anlässlich des Investorentags heisst.

Deutlich schwächer sind zudem die Aktien von AMS (-2,0%) und von Temenos (-1,7%), die beide am Montag stark zugelegt hatten.

Weniger schlecht als der Markt halten sich Titel aus dem defensiven Bereich wie Straumann, Nestlé und Swisscom (je -0,2%).

Auf den hinteren Reihen steigen Ascom (+2,4%). Der Kommunikationsausrüster Ascom hat einen Auftrag im Wert von mehrerer Millionen US-Dollar für Schwesternruf-Projekt in einem Krankenhaus in Macao gewonnen.

pre/ra