Zürich (awp) - Die Schweizer Aktienbörse tendiert am Donnerstag im frühen Geschäft freundlich. Händler verweisen auf den deutlich tieferen Ölpreis als treibende Kraft. Es gebe Spekulationen, wonach die USA und andere Industrienationen erneut Erdöl aus ihren strategischen Reserven freigeben könnten. Ausserdem sagte US-Notenbank-Mitglied Esther George, sie bevorzuge einen moderateren Ansatz zur Straffung der Fed-Politik, was den Aktien ebenfalls hilft. Dagegen gibt es bezüglich des Ukrainekrieges keine neuen Signal einer Deeskalation.

Damit sei wohl mit einer weiterhin volatilen Entwicklung an der Börse zu rechnen, heisst es. Dennoch stünden die Chancen gut, dass der SMI den Monat März mit einer positiven Bilanz abschliessen kann. Unter dem Strich legte der Leitindex bislang in diesem Monat um gut zwei Prozent zu - dies trotz Ukraine-Krieg, steigender Rohstoffpreise, hoher Inflation, Corona-Lockdowns in China und trotz einer ersten Zinserhöhung in den USA. Dagegen ist die Bilanz seit Jahresanfang mit knapp minus 5 Prozent immer noch trüb.

Der SMI notiert um 09.20 Uhr um 0,44 Prozent höher auf 12'207,08 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, steigt um 0,60 Prozent auf 1950,99 und der breite SPI um 0,40 Prozent auf 15'719,89 Zähler. Im SLI stehen 27 Gewinnern nur 3 Verlierer gegenüber.

Den stärksten Gewinn verbucht Partners Group (+2,9%) gefolgt von UBS (+2,1%). Die Grossbank profitiert von einer Kaufempfehlung von Goldman Sachs. Rivale CS gewinnt 0,1 Prozent. Jefferies hat das Kursziel für CS gesenkt.

Fester sind auch zyklische Werte wie Holcim (+1,4%), Sika (+1,7%) und ABB (+0,8%), die sich von den Verlusten vom Vortag etwas erholen können. Der Elektrokonzern startet sein letzthin angekündigtes Aktienrückkaufprogramm am (morgigen) 1. April.

Wenig gefragt sind die Schwergewichte Roche (-0,2%) und Novartis (unv.), Nestlé (+0,2%) gewinnen leicht.

Den stärksten Abschlag verbuchen die Anteile von SGS, die 2,90 Prozent oder 79 Franken verlieren. Die Titel des Inspektionskonzerns werden allerdings ex-Dividende von 80 Franken gehandelt und wären entsprechend praktisch unverändert.

Temenos verlieren derweil 0,9 Prozent auf 94,24 Franken. Credit Suisse hat hier das Kursziel auf 87 Franken gesenkt. Die Aktien von VAT debütieren im SLI mit einem Kursplus von 1,2 Prozent. Sie ersetzen Vifor im SLI, die von der australischen CSL übernommen wurden.

Am breiten Markt stehen Burkhalter und Poenina im Fokus. Sie gewinnen 4,8 bzw. 3,6 Prozent. Die beiden Haustechnikspezialisten wollen sich - wie erwartet - zusammenschliessen.

pre/uh