Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt ist am Donnerstag leicht höher in die Sitzung gestartet. Damit setzt sich die am Mittwoch gestartete Erholung fort und der Leitindex startet einen neuen Angriff auf das Allzeithoch. Die "Buy-the-dip"-Mentalität der Investoren scheine ungebrochen zu sein, hiess es dazu in Marktkreisen. Gestützt wird der Gesamtmarkt allerdings insbesondere von den nach starken Quartalszahlen gesuchten Nestlé, wogen Credit Suisse einmal mehr unter massivem Abgabedruck stehen.

Im weiteren Tagesverlauf richtet sich das Interesse der Marktteilnehmer dann auf die EZB. Mehrheitlich wird davon ausgegangen, dass sowohl die Leitzinsen als auch die übrigen Parameter der Geldpolitik im Euroraum unverändert bleiben dürften. Allerdings sind in den vergangenen Tagen Spekulationen über einen möglichen Ausstieg aus dem Anleihekaufprogramm PEPP im kommenden Frühjahr aufgekommen.

Der SMI notiert um 9.15 Uhr 0,31 Prozent höher bei 11'243,59 Punkten. Der SLI, in dem die Gewichtung der grössten Titel begrenzt ist, zieht um 0,10 Prozent auf 1814,43 Punkte an und der breite SPI um 0,54 Prozent auf 14'464,55 Punkte. Bei den Blue Chips halten sich Gewinner und Verlierer die Waage.

Nestlé (+2,5%) erweisen sich nach Angaben zum ersten Quartal als klarer Outperformer. In Expertenkreisen ist man angesichts des starken organischen Umsatzwachstums ganz aus dem Häuschen. Mit 7,7 Prozent liegt dieses nicht nur klar über den 3,9 Prozent im Vorquartal, sondern auch massiv über den Schätzungen von Analysten. Diese starken Fortschritte überraschen zudem auch deshalb, weil schon die Vergleichsbasis aus dem Vorjahr sehr hoch war.

Hingegen setzt sich der Katzenjammer bei der CS-Aktie (-3,6%) fort. Zwar fällt der Verlust für das zurückliegende erste Quartal deutlich geringer als befürchtet aus. Dass die Grossbank mit weiteren Kosten aus dem Archegos-Debakel rechnet und zur Stärkung der Eigenkapitalbasis zwei Pflichtwandelanleihen platziert, kommt an der Börse allerdings nicht gut an.

Zur kleineren Zahl der Verlierer gehören etwa noch Julius Bär (-0,6%), Roche (-0,5%) oder Sika (-0,4%). Bei Letzteren kommt es nach dem starken Lauf der vergangenen Tage zu ersten Gewinnmitnahmen.

Stärker gesucht sind dagegen noch Straumann (+1,6%) oder Swatch (+1,1%). Letztere erhalten von sehr guten Uhrenexportdaten Auftrieb. Dasselbe gilt für Richemont (+0,4%) nur in geringerem Mass.

Im breiten Markt legen jeweils nach Zahlen Barry Callebaut (+0,3%), Inficon (+3,1%) und Idorsia (+1,0%) unterschiedlich stark zu.

cf/ra