Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt gibt am Donnerstag im frühen Geschäft klar nach. Negative Vorgaben aus den USA und die Aussicht auf noch längere Zeit mit hohen US-Zinsen trüben laut Händlern die Stimmung und belasten entsprechend die Kurse. Zudem kommen bei Investorinnen und Investoren die vorgelegten Ergebnisse des Marktschwergewichts Roche gar nicht gut an, was den Leitindex SMI deutlich nach unten drückt.

Das Fed hat am Mittwoch wie erwartet eine Zinspause eingelegt. Fed-Chef Jerome Powell sagte dabei allerdings, dass eine Zinssenkung bereits im März unwahrscheinlich sei und erteilte damit den (zu) hohen Erwartungen eine Absage. Es gelte allerdings abzuwarten, schränkte er noch etwas ein. Dennoch verschoben sich damit die Erwartungen für eine Zinssenkung zeitlich nach hinten. Zu erwarten sei eine erste Senkung nun wohl erst im zweiten Quartal, meinte ein Händler. Daher dürften sich die Marktteilnehmer weiterhin den US-Daten zuwenden. Das nächste Highlight diesbezüglich ist der am Freitag anstehende monatliche Arbeitsmarktbericht.

Der SMI notiert um 09.20 Uhr um 0,57 Prozent tiefer bei 11'269,08 Punkten. Der 30 Titel umfassende SLI, bei dem die Schwergewichte gekappt sind, verliert lediglich 0,24 Prozent auf 1805,89 und der breite SPI 0,49 Prozent auf 14'701,43 Zähler.

Im Fokus stehen die Papiere des Pharmariesen Roche (GS -3,6%). Der Novartis-Rivale hat einen weiteren Dämpfer erlitten. Sowohl der operative Kerngewinn als auch der Kerngewinn liegen hinter den pessimistischsten Analystenschätzungen zurück, wie es am Markt heisst. Die Aktien von Novartis (+0,5%), die am Vortag nach Zahlenvorlage unter Druck standen, notieren dagegen eine Spur fester.

Unter Druck stehen UBS (-1,2%). Auslöser könnten Gewinnmitnahmen vor dem Jahresabschluss in der kommenden Woche sein, heisst es am Markt.

Gefragt sind derweil ABB (+2,4%), die anfängliche Verluste rasch abgeschüttelt haben und ins Plus vorgestossen sind. Der Technologiekonzern hat im vierten Quartal Betriebsgewinn und Marge gesteigert, zudem soll die Dividende weiter erhöht werden.

Die Papiere von Julius Bär sind im frühen Handel extrem volatil und gewinnen aktuell 1,6 Prozent. Am Markt ist von einem Befreiungsschlag die Rede. Grund für den Kursgewinn sei der Rücktritt von CEO Philipp Rickenbacher nach dem Signa-Debakel. 2023 hat die Bank einen um die Hälfte geringeren Jahresgewinn verbucht. Die Kredite an die Signa in Höhe von rund 600 Millionen wurden vollständig abgeschrieben.

Stark im Plus notieren Straumann (+4,1%). Der besser als erwartet ausgefallende Quartalsabschluss von Rivale Align sorge für Käufe in dem Medtechwert, heisst es.

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