Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt tendiert am Freitag im frühen Handel etwas fester. Der Markt sei uneinheitlich und werde gebremst von den am Vorabend nachbörslich veröffentlichten und als enttäuschend taxierten Ergebnissen der US-Technologiekonzerne Amazon, Apple und Alphabet. Die entsprechenden Aktien gaben nachbörslich deutlich nach. Daher nähmen auch hierzulande viele Anleger bei den zuletzt stark gestiegenen Zyklikern sowie Technologie- und Finanzwerten Gewinne mit, heisst es am Markt. Dagegen stützen die Gewinne der defensiven Schwergewichte den Markt.

Nun da die Notenbanken Fed und EZB die Zinsen wie erwartet erhöht haben, dürften die Marktteilnehmer den nächsten Fixpunkt abwarten: den US-Arbeitsmarktbericht am Nachmittag. Dieser könnte neue Erkenntnisse für die künftige Zinspolitik der US-Notenbank Fed bringen. Bisher zeigt sich der Arbeitsmarkt als sehr robust, worauf das Fed, das am Mittwoch den Leitzins um weitere 25 Basispunkte angehoben hatte, auch immer wieder hingewiesen hat.

Der SMI notiert gegen 9.15 Uhr um 0,21 Prozent höher auf 11'212,32 Punkten. Der breite SPI legt 0,09 Prozent zu auf 14'480,96 Zähler. Der SLI, bei dem die grössten Aktien nicht mit dem ganzen Gewicht enthalten sind, gibt dagegen um 0,17 Prozent nach auf 1784,44 Zähler. Bei den 30 Titeln des SLI legen neun zu und 21 geben nach.

Im Fokus stehen die Aktien von Zur Rose. Ihr Kurs verdoppelte sich fast zum Handelsbeginn, danach fiel er aber schnell wieder etwas zurück und notiert aktuell noch knapp 40 Prozent im Plus. Die Versandapotheke verkauft ihr Schweizer Geschäft an die Migros. Dadurch fliessen Zur Rose Mittel in Höhe von rund 360 Millionen Franken zu, womit das Unternehmen weitgehend schuldenfrei wird. Die Aktie war am Donnerstag bereits um 17 Prozent in die Höhe geschnellt.

Bei den Bluechips stehen die defensiven Pharmatitel Roche (+1,7%) und Novartis (+1,1%), die den Markt am Vortag belastet haten, ganz oben. Auch Swisscom (+0,5%) reihen sich bei den Gewinnern ein. Der Telekomkonzern hat wegen einer Panne provisorische Geschäftszahlen veröffentlicht. Er hat demnach im vergangenen Jahr etwas weniger umgesetzt und verdient, aber im Rahmen der eigenen Guidance.

Bei den Verlierern stehen zyklische Werte wie Kühne + Nagel, Richemont und Geberit mit Einbussen zwischen 2,3 und 0,9 Prozent am unteren Ende der Tabelle. Ebenfalls schwächer sind Partners Group, Temenos, AMS Osram, Straumann, Lonza und CS, die zwischen 2,1 und 0,9 Prozent nachgeben. Sie waren am Vortag nach den Zinserhöhungen der Zentralbanken kräftig gestiegen.

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