Zürich (awp) - Die Talfahrt an der Schweizer Aktienbörse geht weiter. Der SMI eröffnete am Donnertag erneut satt im Minus, fiel klar unter die Marke von 12'200 Punkten und näherte sich vorübergehend auch der Schwelle von 12'100 Zählern bis auf wenige Punkte. Zum Vergleich: Am Montagabend hatte der Leitindex noch über 12'400 Punkten geschlossen. An den Börsen dominiere nach schwachen Daten wieder die Sorge, dass der Schwung der Konjunkturerholung wegen Corona verpuffen und gleichzeitig die US-Notenbank trotzdem früher als erwartet die Geldpolitik straffen könnte, meinen Händler.

Die zunehmend nervösen Investoren blicken am heutigen Donnerstag mit Argus-Augen nach Frankfurt, wo die Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) stattfindet. EZB-Chefin Christine Lagarde dürfte sich im Anschluss auch zum Pandemie-Notkaufprogramm "PEPP" äussern - und womöglich einen ersten symbolischen Schritt in Richtung Reduzierung machen. Eine grundsätzliche Entscheidung wird allerdings noch nicht erwartet.

Der SMI notiert um 09.15 Uhr 0,68 Prozent tiefer bei 12'131,87 Punkten, davor war der Index zeitweise bis auf 12'108,19 Zähler abgerutscht. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Akten enthalten sind, verliert 0,66 Prozent auf 1978,45 und der umfassende SPI 0,75 Prozent auf 15'624,18 Zähler. 28 der 30 SLI-Werte geben nach, davon neun mehr als 1 Prozent.

Die stärksten Abgaben bei den Blue Chips verzeichnen die notorisch volatilen AMS (-1,7%), die schon am Vortag um fast 5 Prozent eingebrochen waren.

Markant abwärts geht es dahinter mit den Uhrenwerten Swatch und Richemont (je -1,4%), die sich am Vortag noch relativ gut gehalten hatten.

Daneben sind UBS, Adecco, Partners Group mit Einbussen zwischen 1,2 und 1,6 Prozent die grössten Verlierer.

Die beiden einzigen Gewinner sind Temenos (+0,7%) und Holcim (+0,4%). Letztere waren in den zuletzt wegen der juristischen Auseinandersetzungen regelrecht unter die Räder geraten. Nun gibt es laut Händlern Unterstützung von den Analysten von Exane BNP, welche den Titel neu zum Kauf empfehlen.

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