Zürich (awp) - Die Schweizer Aktienbörse legt am Donnerstag zu und setzt damit die Gegenbewegung vom Vortag fort. Etwas Rückenwind geben aktuell leicht positive Vorgaben aus Asien, die Börsianer auf ein neuerliches Konjunkturprogramm Chinas zurückführen. Am Mittwoch hatte der Leitindex die Marke von 11'000 Punkten zurückerobert, nachdem es zum Wochenstart klar bergab gegangen war.

Wie nachhaltig diese Erholung sein wird, muss sich angesichts der Rezessions- und Zinsängste aber erst noch weisen, wie Börsianer betonten. Heute warten die Märkte auf Eindrücke von der mehrtägigen Notenbank-Konferenz in Jackson Hole. Das Hauptereignis der Konferenz ist eine Rede von Fed-Chef Jerome Powell, die allerdings erst am Freitag auf der Agenda steht. Gerätselt wird vor allem über die Geschwindigkeit der Zinserhöhungen in den USA. Es sei gut möglich, dass sich die Investoren vor der Powell-Rede in Zurückhaltung übten, meinen Händler.

Der SMI notiert um 9.15 Uhr 0,57 Prozent höher bei 11'076,12 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, steigt um 0,71 Prozent auf 1698,20 und der breite SPI um 0,41 Prozent auf 14'282,98 Stellen. Alle SLI-Titel verzeichnen aktuell Gewinne.

Im Fokus sind die schwergewichtigen Novartis (+0,8%). Der Pharmakonzern will seine Generika-Sparte Sandoz im zweiten Halbjahr 2023 als eigenständige Firma an die Schweizer Börse bringen. In der Mitteilung betont der Konzern die guten Wachstumsperspektiven von Sandoz wegen der gut gefüllten Pipeline. Bei Analysten kommt der Schritt grundsätzlich gut an. Zum Teil wird die noch lange Dauer bis zum Börsengang moniert, manche hätten auch lieber einen Verkauf statt einen Börsengang gesehen.

Deutliche Gewinne verzeichnen ausserdem die Bankenpapiere CS (+2,1%), UBS (+1,4%) und Julius Bär (+1,3%).

Mehr als 1 Prozent legen ausserdem Adecco, AMS-Osram, Holcim, Straumann, Schindler und Swiss Re zu.

Am Ranglistenende befinden sich Roche (+0,1%). Relativ wenig gefragt sind auch Swatch (+0,1%) und Richemont (+0,3%), wobei letztere am Vortag nach der Ankündigung des YNAP-Verkaufs um 3,6 Prozent angezogen hatten.

Am breiten Markt hält die Berichtssaison einen ganzen Strauss an Halbjahresabschlüssen bereit. Applaus erhalten SoftwareOne (+4,0%) und SPS (+0,7%), weniger gut kommen hingegen die Resultate von Bâloise (-6,0%), Bachem (-4,7%) und Kudelski (-3,6%) an.

rw/tv