Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt setzt zum Wochenschluss die Aufwärtstendenz der vergangenen Tage fort. Getragen wird der positive Trend vom Luxusgüterkonzern Richemont, der mit seinem Halbjahresabschluss die Analystenerwartungen klar übertroffen und die Marktteilnehmer überrascht hat. Dies dürfte das positive Momentum noch verstärken, heisst es am Markt. Der Leitindex, der in der zu Ende gehenden Woche täglich zugelegt hat, nähert sich nun wieder seinem Rekordhoch vom August bei 12'573 Punkten und steuert zugleich auf die sechste Woche in Folge mit einem Gewinn zu.

Das grosse Thema an den Märkten bleibt aber weiterhin die Geldpolitik. Die Anleger fürchten, dass die US-Notenbank nach dem starken Anstieg der Inflation im Oktober die geldpolitischen Zügel rascher straffen könnte als erwartet. Daher würden Konjunkturdaten und Äusserungen von Notenbankern genau auf Hinweise auf Inflation analysiert.

Der SMI steht um 9.20 Uhr 0,40 Prozent höher bei 12'470,79 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, gewinnt 0,59 Prozent auf 2026,98 und der breite SPI 0,42 Prozent auf 16'092,27 Zähler. Im SLI halten sich Gewinner und Verlierer die Waage.

Im Fokus stehen die Aktien von Richemont, deren Aktien nach der Bilanzvorlage 8,2 Prozent nach oben schiessen. Der Schmuck- und Uhrenkonzern erholt sich rasant von der Coronakrise: In der ersten Jahreshälfte 2021/22 stieg der Umsatz um 63 Prozent auf 8,91 Milliarden Euro und hat damit auch das Vorkrisenniveau vor zwei Jahren übertroffen. Zudem nimmt er die Probleme im Onlinegeschäft an die Hand und intensivierte eine Partnerschaft mit Farfetch. Im Sog von Richemont legen auch die Aktien von Rivale Swatch um 3,5 Prozent zu.

Ebenfalls gefragt sind Adecco (+1,8%), die von der Hochstufung der Empfehlung auf "Outperform" von "Sector Perform" durch RBC profitieren. Die Aktien von Sonova (+2,2%) würden vor dem am Montag anstehenden Ergebnis des Hörgeräteherstellers gesucht.

Dagegen büssen Alcon (-0,5%), Nestlé (-0,4%), Roche (-0,3%) und Straumann (-0,2%) wegen Gewinnmitnahmen etwas an Wert ein. Auch die Grossbanken CS und UBS ermässigen sich geringfügig.

Die Aktien von Vifor rücken um 0,8 Prozent vor. Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) hat die Zulassung des Therapeutikums Tavneos des Gemeinschaftsunternehmen von Vifor und Fresenius Medical Care Renal Pharma empfohlen.

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