Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt tendiert am Dienstag am Vortag fester. Nach dem Ausverkauf am Vortag, als der SMI mit einem Minus von 3,84 Prozent so stark fiel wie seit März 2020 nicht mehr, sei eine technische Erholung zu erwarten gewesen, heisst es am Markt. Ob damit die von vielen Marktteilnehmern erwartete Korrektur bereits ausgestanden ist, muss sich zeigen. Denn die Zins- und Inflationssorgen sowie die Ukrainekrise bleiben ungelöst.

Aber es könnte sein, dass diese Probleme nun zu einem guten Teil eingepreist sind, meinte ein Händler. Die Abwärtsbewegung könnte aber auch anhalten, sagte ein anderer, daher sollte man in Erholungsphasen Verkäufe erwägen. Die Märkte sind derweil weiter sehr nervös. Dies zeigt etwa der Volatilitätsindex VSMI, der am Vortag auf das höchste Niveau seit November 2020 gestiegen ist. Daran werde sich wohl nicht allzu viel ändern bis zur US-Notenbanksitzung am morgigen Mittwoch, heisst es.

Der SMI gewinnt gegen 09.15 Uhr 0,67 Prozent auf 11'960,67 Punkte. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, steigt um 0,83 Prozent auf 1911,86 Punkte und der breite SPI um 0,73 Prozent auf 15'183,08 Punkte. Von den 30 SLI-Werten legen 29 zu, einzig Lonza fallen zurück.

An der Spitze stehen Logitech (+6,8%), die damit die Kursscharte vom Vortag (-5,9%) auswetzen. Das Unternehmen hat im dritten Quartal 2021/22 zwar weniger verdient als im Vorjahr, aber die Analystenerwartungen dennoch übertroffen und die Prognosen für das ganze Jahr erhöht. Neben Logitech machen auch andere Technologieaktien, die zuletzt arg gebeutelt wurden, teilweise Boden gut. Dazu zählen etwa AMS (+0,7%), VAT (+1,3%) oder Temenos (+0,5%).

Gefragt sind zudem die Aktien der Luxusgüterkonzerne. Swatch (+1,0%) ist 2021 wieder klar in die Gewinnzone zurückgekehrt. Im laufenden Jahr will der Uhrenkonzern den Umsatz in Lokalwährungen im zweistelligen Prozentbereich steigern. Konkurrent Richemont gewinnt gar 2,0 Prozent an Wert.

Credit Suisse (+0,2%) sind nach dem massiven Kurseinbruch vom Vortag (-6,8%) etwas höher. Auch im vierten Quartal haben gemäss vorläufigen Angaben bedeutende Sonderfaktoren wie Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten das Ergebnis negativ beeinflusst. Vor der bereits angekündigten Goodwill-Wertverminderung werde für das ausgewiesene Vorsteuerresultat der Gruppe im vierten Quartal 2021 ungefähr ein Breakeven resultieren, teilte die CS mit.

Nur leicht zulegen können zudem die defensiven Schwergewichte Nestlé (+0,1%) und Novartis (+0,1%).

Nach Vorab-Zahlen 2021 steigen ausserdem Komax um 4,2 Prozent.

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