Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt setzt nach den Verlusten vom Vortag am Dienstag zu einer Erholung an. Nach den positiven Vorgaben von der Wall Street sei eine festere Tendenz zu erwarten gewesen, heisst es am Markt. Die Märkte blieben aber verletzlich, denn Ukrainekrieg, Inflation und Zinssorgen sowie Lieferkettenprobleme trübten die Aussichten für die Wirtschaft weiter ein.

Vor der Bekanntgabe der US-Zinsentscheidung am Mittwochabend dürften sich die Anleger ohnehin zurückhalten. Ökonomen erwarten eine Zinserhöhung um 50 Basispunkte. Es könnten aber auch 75 BP sein, meinte ein Händler. Sollten die Anschlusskäufe im Verlauf daher nachlassen, dürften auch die Gewinne limitiert sein. Gewisse Impulse könnten noch von Konjunkturzahlen ausgehen: So stehen am Berichtstag Produzentenpreise und Arbeitsmarktdaten aus Europa und die Auftragsdaten aus den USA auf dem Programm.

Der SMI notiert um 09.15 Uhr um 0,58 Prozent höher auf 12'041,60 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, steigt 0,80 Prozent auf 1863,64 Punkte und der breite SPI 0,51 Prozent auf 15'484,63 Zählern. 26 SLI-Titel werden zu höheren und vier zu niedrigeren Kursen gehandelt.

Schwächer sind bei den Blue Chips die Technologiewerte AMS Osram (-3,0%) und Logitech (-2,3%), die beide Unternehmensahlen präsentiert haben. Zwar hätten beide die Erwartungen erfüllt, aber die Anleger kritisierten die Ergebnisprognosen der beiden Unternehmen, heisst es.

Deutliche Gewinne verbuchen die Finanzwerte CS, UBS und Julius Bär, wobei die beiden Grossbanken über 3 Prozent gewinnen. Aber auch die Aktien der konjunktursensitiven ABB, Schindler oder Richemont legten zwischen 3,3 und 1,8 Prozent zu.

Dagegen hinken die als defensiv geltenden Schwergewichte Nestlé (-0,1%) und Roche (+0,02%) sowie Swisscom (-0,2%) dem Markt klar hinterher.

Auf den hinteren Rängen legen Oerlikon (+1,2%) dank einem starken Auftaktquartal zu. PSP geben dagegen um 0,3 Prozent nach, obwohl die Immobilienfirma nach einem starken Quartal die EBITDA-Prognose für das Jahr 2022 angehoben hat.

Klingelnberg legen 4,7 Prozent zu. Der Autozulieferer erreicht nach ersten Einschätzungen trotz Flutschäden ein deutlich besseres operatives Ergebnis als befürchtet. Dies gelang vor allem wegen staatlicher Fluthilfe.

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