Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt setzt am Freitag zu einer Erholung an. Händler sprechen von einer technischen Gegenbewegung nach den schwachen Vortagen. Positiv sei, dass sich die US-Aktien nach einer Aufholjagd im Schlussgeschäft von ihren Tiefstkursen noch hätten lösen können, heisst es am Markt. Zusätzliche Unterstützung erhoffen sich die Marktteilnehmer bei einzelnen Aktien noch vom kleinen Eurex-Verfall.

Seit einiger Zeit sorgen sich die Marktteilnehmer um die lange totgeglaubte Inflation. Doch stark steigende Geldmengen, das geplante US-Konjunkturpaket und anziehende Rohstoffpreise haben die Inflationserwartungen angeheizt und die Anleiherenditen steigen lassen. Doch bislang gebe es keine Signale der Notenbanken, dass sie ihre Geldpolitik ändern würden. Damit würden Schwächephasen weiter zu Käufen genützt, sagt ein Händler.

Der SMI notiert gegen 09.20 Uhr um 0,27 Prozent höher bei 10'746,68 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, gewinnt 0,40 Prozent auf 1'727,89 und der umfassende SPI 0,27 Prozent auf 13'430,97 Zähler. 25 der 30 SLI Werte legen zu und fünf sind schwächer.

Im Fokus stehen die Standardwerte Swiss Re und Sika mit ihren Jahresabschlüssen. Die Aktien von Swiss Re (-0,1%) machen trotz eines höher als erwartet ausgefallenen Verlustes die anfängliche Einbussen fast wett. Wegen Pandemie- und Katastrophenschäden hat Rückversicherer einen Verlust von 878 Millionen Dollar eingefahren. Die Dividende bleibt bei 5,90 Franken je Titel. Ein neues Aktienrückkaufprogramm will der Konzern an der GV nicht vorschlagen.

Sika (+0,4%) hat dagegen besser als erwartet abgeschnitten. Der Zuger Bauchemie- und Klebstoffkonzern hat den Rekordgewinn aus dem Vorjahr trotz eines etwas tieferen Umsatzes im Coronajahr 2020 erneut gesteigert und will die Dividende erhöhen.

Den stärksten Gewinn verbucht Swatch (+1,9%). Richemont rücken um 1,2 Prozent vor. Händler verweisen auf die am Vortag veröffentlichten Uhrenexportdaten. Dabei sind die Ausfuhren nach China massiv gestiegen.

Die Aktien der Grossbanken UBS (+0,5) und CS (+1,0%) holen einen Teil der Vortageseinbussen auf.

Am breiten Markt fallen die Aktien von Cembra Money Bank um 1,3 Prozent. Die Kreditbank hat ihren Jahresabschluss veröffentlicht.

Fester sind Implenia (+5,2%). Der Baukonzern erwartet für 2020 einen weniger hoch als bisher angekündigten Betriebsverlust.

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